Zusammenfassung
Alte Menschen werden im Pflegeheim von Angehörigen verschiedener Berufsgruppen betreut. Die meisten Betreuerinnen sind Pflegepersonen; sie kennen die Patientinnen oder Bewohnerinnen am besten, verbringen am meisten Zeit mit ihnen und haben am häufigsten Gelegenheit, durch ihr Verhalten entscheidenden Einfluss auf deren Befindlichkeit zu nehmen. Da heute ausschließlich schwer pflegebedürftige, fortgeschritten multimorbide Hochbetagte in den Heimen aufgenommen werden, sollte auch den behandelnden Ärztinnen eine wichtige Rolle zukommen. Leider gibt es noch immer kaum angestellte Heimärztinnen (vgl. S. 206 ff.).
Auch wenn palliativ tätige Schwestern und Ärztinnen in ihrem Bemühen zu helfen die gleichen Menschen mit der gleichen Grundhaltung pflegen, behandeln und begleiten, hat doch jede Berufsgruppe ihren eigenen Blickwinkel. Wenn es darum geht, das eigene Verhalten im Alltag auf den Prüfstand zu stellen, stößt jede Berufsgruppe auf für sie charakteristische Schwachstellen. Die beiden dabei entstehenden Bilder ergänzen sich, ergeben gemeinsam ein deutlicheres – wenn auch längst nicht vollständiges – Bild von der Verletzlichkeit demenzkranker Hochbetagter und der Notwendigkeit, ihnen in jedem Augenblick mit Respekt und großer Achtsamkeit zu begegnen.
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2011 Springer-Verlag Wien
About this chapter
Cite this chapter
Schmidl, M., Weissenberger-Leduc, M. (2011). Die „kleine Ethik“ – Überlegungen einer Ärztin und einer Pflegeperson. In: Kojer, M., Schmidl, M. (eds) Demenz und palliative Geriatrie in der Praxis. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0201-5_16
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0201-5_16
Publisher Name: Springer, Vienna
Print ISBN: 978-3-7091-0200-8
Online ISBN: 978-3-7091-0201-5
eBook Packages: Medicine (German Language)