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Part of the book series: Forschung ((FS,volume 173))

Zusammenfassung

Was ist die Gemeinsamkeit der Zeitverwendungen von älteren Menschen? Bei einer Antwort auf diese Frage vergleichen Forscher oft die Zeitverwendung in der Rentenphase mit der Zeitverwednung während der (ggf.) früheren Berufstätigkeit. Der Unterschied zu vorher besteht dann darin, daß die Zeitverwendung nun nicht mehr durch den Beruf festgelegt wird, sondern freier bestimmbar ist. Bei nicht vorausgegangener Berufstätigkeit muß der eigene Renteneintritt nicht unbedingt einen Wechsel hinsichtlich der Zeitverwendung und -gestaltung bedeuten, unter Umständen bedeutet er aber einen Wechsel der Legitimation der freien Zeit. Beispiels-weise ist freie Zeit von Rentnern ‚legitimer‘ als die einer zuvor arbeitslosen Person. Die relative Zeitfreiheit gilt jedoch füir die Mehrheit der Rentnerinnen and Rentner — natürlich mit interindividuellen Unterschieden (z.B. hat eine Person, die den Partner pflegt, mehr zeitliche Verpflichtungen). Zeitfreiheit bedeutet gleichzeitig eine Herausforderung, Zeit selbst auszufüllen and zu gestalten, was nicht gleichzusetzen ist mit einer Ausfüllung durch wenig mußevolle Aktivitäten oder mit bewußter Strukturierung.

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Literatur

  1. Dießenbacher z.B. untersucht das Leben von Witwen, die überwiegend „gar keine Zeit“ hatten, was er gewissermaßen für sich sprechend als positiv darstellt. Allerdings mag sich diese Beurteilung in diesem Fall auch auf die Selbstdeutung der Frauen stützen; Dießenbacher 1985: 106ff

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  2. Teilweise sind auch methodische Schritte bedenklich. Beispielsweise ist nicht nachvollziehbar, nach welchen Kriterien Opaschowski Unterschiede (zwischen Gruppen oder im Zeitvergleich zur früheren Studie mit Daten von 1983) als bedeutsam wertet; stellenweise greift er auf die Erklärung zurück, daß die Befragten bestimmte Dinge wohl verdrängen. Das Lesen von Büchern allt z.B. in der Deutung unter die Kategorie ‚Muße‘, die dem ‚Nichtstun‘ schon recht nahe kommt (Opaschowski 1998). Vielleicht kann die Studie dennoch demonstrieren, daß bestimmte Klischees, von denen Opaschowski sich eigentlich abgrenzt (z.B. das Defizitmodell des Alters), auch in einer aktuellen Veröffentlichungen wie seiner eigenen Untersuchung mit gewisser Beharrlichkeit erhalten zu bleiben scheinen. Denn indem er Befunde wie die oben genannten einseitig negativ interpretiert, betont er letztlich die negativen Seiten des Lebens als Rentner.

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  3. Diese Thematik akzentuieren andere Autoren z.T. etwas anders, z.B. erwähnt Opaschowski (1994) zwar auch Unterschiede zwischen Werktagen und Wochenende (an letzterem gibt es z.B. mehr Ausflüge oder bewußtes Faulenzen). Er sieht aber auch eine größere Gefahr der Einsamkeit und Langeweile. Schauble (1989) stellt bei seinen nicht erwerbstätigen Befragten fest, daß das Wochenende anders als far Erwerbstätige eine eher geruhsame Phase ist. Küsters Ergebnisse gehen in die gleiche Richtung: der Sonntag ist ein Tag für Regeneration und Mediennutzung (1998).

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  4. Sofern man von direkten Aussagen ausgeht, üben z.B. in einer Studie von Blaschke/Franke (1982) 59 % der 66–75jährigen Befragten bestimmte Dinge nicht mehr aus, u.a. Sport, wobei sie als häufigsten Grund gesundheitliche Beeinträchtigungen angeben (1982: 121f.).

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  5. Rammstedt (1975) unterscheidet okkasionales, zyklisches, linear geschlossenes and linear offenes Zeitbewußtsein, vgl. hier Kap. 3.1.

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  6. Daß der Wegfall von Zeitstrukturierung durch die Erwerbsarbeit oft mit Problemen für Arbeitslose verbunden ist (und sich im übrigen auch auf Rentner noch auswirken kann), soll nicht bestritten werden, sondern es soll lediglich eine einseitig negative Sichtweise kritisiert werden.

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  7. Typ 1: Arbeitslosigkeit (AL) als Chance auf Zeit, 2. AL als Einschnitt, mit dem man eine Zeitlang zurechtkommen kann; 3. AL als Bedrohung, der man etwas entgegensetzt oder 4. ausgeliefert ist; 5. AL als schlechte Realität, der man sich unterwirft oder 6. in der man sich einrichtet (1993: 85).

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Burzan, N. (2002). Zeitgestaltung in empirischen Studien. In: Zeitgestaltung im Alltag älterer Menschen. Forschung Soziologie , vol 173. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11902-9_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11902-9_4

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-3684-1

  • Online ISBN: 978-3-663-11902-9

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