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Spezifika der Lebensphase ‚Alter‘ als Basis für Zeitgestaltung

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Zeitgestaltung im Alltag älterer Menschen

Part of the book series: Forschung ((FS,volume 173))

  • 138 Accesses

Zusammenfassung

Wenn man sich mit älteren Menschen beschäftigt, ist es zunächst einmal wichtig festzulegen, welche Menschen diese Zielgruppe umfaßt, von wem man spricht. Irgendwann ist man „alt“. Aber wo genau die Grenze zum Eintritt in diese Lebensphase liegt, ist nicht so eindeutig. Beispielsweise kann sich die Selbsteinschätzung von Fremdbildern stark unterscheiden. Was also das Alter ausmacht, wird im ersten Teil dieses Kapitels diskutiert. Dies geschieht mit einem kurzen Rückgriff auf historische Aspekte (Abschnitt 2.1), um im Vergleich zur heutigen Situation auszuloten, was eine eigenständige Lebensphase Alter — falls es diese überhaupt jemals gab — ausmachte and ausmacht. Für den Zusammenhang der vorliegenden Untersuchung wird dabei der Erhalt von Altersrente als zentrales Kriterium begründet (2.2). Nachdem auf diese Weise definiert worden ist, was hier mit ‚Alter‘ gemeint ist and so die Zielgruppe der nachfolgenden Untersuchung feststeht, geht ein zweiter Teil des Kapitels auf den demographischen and soziostrukturellen Wandel des Alters ein (2.3). Auf diese Weise kann auch die aktuelle Lebenssituation der Rentnerinnen and Rentner beleuchtet werden (2.4). Diese Lebenssituation dient als hintergrund für die Frage, welche Zeitgestaltung für sie charakteristisch ist.

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Literatur

  1. Betrug die Lebenserwartung 1901/10 (damaliges Reichsgebiet; Jahresangabe nach Quelle) noch durchschnittlich etwa 45 Jahre bei Männern und etwa 48 Jahre bei Frauen, so waren es 1994/96 73,3 Jahre bzw. 79,7 Jahre. 60jährige Manner hatten 1994/96 eine noch verbleibende Lebenserwartung von gut 18 Jahren, Frauen von 22,7 Jahren. (Statistisches Bundesamt 1998: 75).

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  2. Die durchschnittliche Zahl der Lebendgeborenen je Frau lag 1970 in Westdeutschland bei 2,02, 1989 dagegen bei 1,39 (Roloffs 1996: 4). Dabei gibt es keine vollkommene Linearität, z.B. stieg die Zahl der Lebendgeborenen pro 1000 Einwohner, die 1965 noch 17,5 betrug, von 9,4 im Jahr 1995 wieder an auf 9,7 im Jahr 1996 (Statistisches Bundesamt 1998: 65). Den zentralen Einfluß dieses Aspekts auf die Altersverteilung zeigt auch eine Prognose von 1964. In einer Veröffentlichung gehen die Autoren — wenngleich mit leichtem Zweifel — davon aus, daß der Anteil der über 65jährigen in Deutschland bis 1980 anwachsen and dann abnehmen werde, da man eine Zunahme der künftigen Geburtenquote annahm (Gesellschaft füür Sozialen Fortschritt 1964: 13f.).

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  3. 1996 machten die über 60jäluigen Erwerbstätigen 3,6 aller Erwerbstätigen und 7,4 aller ab 60jährigen aus. Bei den ab 65jährigen Erwerbstätigen waren es sogar nur ca. 1 % bzw. 2,9 %. Von den ab 65jährigen Erwerbstätigen waren über 40 % selbständig, es handelt sich also um eine recht spezielle Gruppe (Statistisches Bundesamt 1998: 58, 108).

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  4. 1998 waren unter den 65jährigen and älteren Empfängern zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen 71,7 % Frauen (Bundesministerium füt Familie, Senioren, Frauen and Jugend 2000: 154).

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  5. 1999 betrug der Bevölkerungsanteil der ab 80jährigen in Deutschland immerhin etwa 3,6 % (Statistisches Bundesamt 2001: 60).

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  6. 4,4 % der 1995 ab 65jährigen Frauen hatten das (Fach)Abitur gegenüber 14,1 % der Frauen über alle Altersgruppen hinweg. Bei Männern waren es 12,8 % gegenüber 20,5 % (Bundesministerium far Familie, Senioren, Frauen und Jugend 1997: 31).

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  7. Insgesamt betrug das Durchschnittsnettoeinkommen über 65jähriger 1995 in Westdeutschland bei Ehepaaren etwa 3800 DM, bei alleinstehenden Männern rund 2700 DM und bei alleinstehenden Frauen etwa 2100 DM (Backes/Clemens 1998b: 178). Das mittlere Äquivalenzeinkommen der 70–85jährigen im Alterssurvey betrug mit 2013 DM nur geringfügig weniger als bei den 40–54jährigen mit 2088 DM (Kohli u.a. 2000: 335).

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  8. Bei den 15- unter 40jährigen Kranken oder Unfallverletzten waren 12,4 % ein Jahr oder länger beeinträchtigt, bei den ab 65jährigen waren es 63,6 % (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen and Jugend 1997, Kap. 5). Nach dem Alters-Survey füühlten sich etwa 45 % der 70–85jährigen gegenüber knapp 85 % der 40–45jährigen nicht bei der Erfüllung alltäglicher Aufgaben beeinträchtigt (Künemund 2000: 118)

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  9. Beispielsweise untersucht Spellerberg (1996) nur den Lebensstil von Personen, die nicht älter als 60 Jahre alt waren. Sie fokussiert Lebensstile in Ost- und Westdeutschland, spricht dabei z.B. von einer „Befragung der Gesamtbevölkerung“ (90). Nur im Abschnitt zum Untersuchungsdesign erfährt man lapidar: „Aus finanziellen und erhebungstechnischen Gründen mußten Personen, die über 60 Jahre alt sind, aus der Lebensstilbefragung ausgeklammert werden“ (a.a.O.: 91). Auch wenn diese Ausgrenzung nicht bedeute, daß es in der älteren Bevölkerung keine Lebensstile gebe (ebd.), ist die Begründung dafür doch recht fragwürdig.

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  10. Beschreibungen der Milieus sind unter anderem möglich über die Nähe oder Distanz zu sogenannten alltagsästhetischen Schemata: Hochkultur- (z.B. Vorliebe für klassische Musik, ‚gute‘ Literatur and Museen), Trivial- (Vorliebe für deutsche Schlager and Arztromane; ‚Gemütlichkeit‘ wichtig) and Spannungsschema (Abwechslung and Unruhe typisch; Vorliebe z.B. für Ausgehen, Rockmusik, Thriller). Das Niveaumilieu weist Nähe zum Hochkultur-, das Harmoniemilieu zum Trivialschema auf. Das Integrationsmilieu weist Nähe zum Hochkulturund Trivialschema auf. Nähe zum Spannungsschema kommt nur in den ‚jüngeren‘ Milieus (Selbstverwirklichung and Unterhaltung) vor (Schulze 1992).

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  11. Der teilweise synonyme Gebrauch von Freizeitstilen und Lebensstilen deutet darauf hin, daß Tokarski die Zeit älterer Menschen insgesamt als Freizeit versteht.

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Burzan, N. (2002). Spezifika der Lebensphase ‚Alter‘ als Basis für Zeitgestaltung. In: Zeitgestaltung im Alltag älterer Menschen. Forschung Soziologie , vol 173. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11902-9_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11902-9_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-3684-1

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