Zusammenfassung
Mit dem Begriff „qualitative Sozialforschung“ verbindet sich eine große Anzahl teilweise sehr divergierender und miteinander konkurrierender methodischer und methodologischer Ansätze. Die Unterschiede zwischen diesen Ansätzen betreffen dabei nicht nur die Verfahren und Techniken der Datenerhebung und Datenauswertung, sondern auch Ansprüche an die Verallgemeiner-barkeit der Forschungsergebnisse — das Spektrum an Forschungszielen reicht dabei von der detailgenauen Deskription und „dichten Beschreibung“ (Geertz 1983) fremder Sozialmilieus und sozialer Mikroprozesse über die Formulierung „empirisch begründeter Theorien“ mittlerer Reichweite (Glaser, Strauss 1967/1998, S. 85 ff) bis hin zur Entdeckung universell gültiger sozialer Regeln und „latenter Sinnstrukturen“ (Oevermann u.a. 1979). Unabhängig davon, ob das Ziel von Forschungsbemühungen eher in der Beschreibung oder dem Verstehen sozialer Prozesse in eng begrenzten Handlungsfeldern gesehen wird oder in der Formulierung allgemein gültiger Theorien über soziale Gesetzmäßigkeiten, spielen Verfahren des Fallvergleichs, der Fallkontrastierung und der Typenbildung eine bedeutsame Rolle in der qualitativen Forschung. Typenbildenden Verfahren können im Forschung-prozeß nämlich sowohl deskriptive als auch hypothesengenerierende Funktionen zukommen Zunächst helfen sie bei der Beschreibung sozialer Realität durch Strukturierung und Informationsreduktion.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 1999 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Kelle, U., Kluge, S. (1999). Einleitung. In: Vom Einzelfall zum Typus. Qualitative Sozialforschung, vol 4. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11776-6_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11776-6_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-2190-8
Online ISBN: 978-3-663-11776-6
eBook Packages: Springer Book Archive