Zusammenfassung
Der gesellschaftliche Wandel wird in den modernen Wohlfahrtsstaaten immer mehr von Veränderungen der demographischen Struktur der Bevölkerung und einem Struktunvandel des Alters bestimmt. Deshalb sind die Phänomene „Alter“ und „Altern“ heute die am häufigsten diskutierten Themen, wenn es um gesellschaftliche Entwicklung und auch um gesellschaftliche Problemlagen geht. Das „Altern der Bevölkerung“ und damit verbundene Fragestellungen und Perspektiven bereiten nicht nur Bevölkerungswissenschaftlern und Sozialpolitikern einiges,.Kopfzerbrechen“ (vgl. Schwarz 1997). Sowohl wissenschaftlich wie populärwissenschaftlich äußert sich dies in einer Flut von Diskussionen und Publikationen. Die (deutsche) Soziologie hat das Alter — zumindest im Vergleich zu anderen Lebensphasen — in den letzten Jahrzehnten weitgehend ignoriert und Altern überwiegend im Kontext der Biographie- und Lebenslaufforschung thematisiert (Clemens 1998). Doch gemessen an der steigenden Zahl von Veröffentlichungen ist in den vergangenen Jahren ein wachsendes Interesse an Alter(n) als Fokus der Soziologie zu konstatieren.
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Literatur
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Clemens, W. (2000). Alternssoziologie — eine zeitgemäße Bindestrich-Soziologie?. In: Backes, G.M. (eds) Soziologie und Alter(n). Reihe Alter(n) und Gesellschaft, vol 2. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11437-6_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-663-11437-6
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