Zusammenfassung
Geht den modernen Arbeitsgesellschaften die Arbeit aus? Gewiß nicht, wenn wir an all die wichtigen Tätigkeitsbereiche denken, die unerledigt bleiben. Arbeit, so scheint es, gibt es genug. Dennoch wird seit Jahren — auf der theoretischen Ebene — ein Krisendiskurs um die Zukunft der Arbeit geführt1. Häufig wird vom Ende der Arbeitsgesellschaft gesprochen. Auch wissenschaftliche Befragungen zeigen, daß immer weniger Menschen an eine Rückkehr zu Vollbeschäftigung glauben. Für derartige Vermutungen spricht, daß unabhängig von ideologisch geprägten Sichtweisen (die in bezug auf diese Fragen nicht selten sind) Einigkeit darin besteht, daß das Angebot an Arbeitskräften größer ist als die Nachfrage seitens der Unternehmen.2 Was also funktioniert nicht in unserer Arbeitsgesellschaft, in der es genug Tätigkeitsfelder gibt und zugleich viele Menschen erwerbslos sind? Was läuft falsch bei der Organisation gesellschaftlicher Arbeit?
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Mutz, G. (2001). Von der industriellen Arbeitsgesellschaft zur Neuen Arbeitsgesellschaft. In: Heinze, R.G., Olk, T. (eds) Bürgerengagement in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09452-4_5
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