Zusammenfassung
„Güte, Abgeklärtheit und Gefasstheit sind nämlich nicht einfach Gesinnungen oder Haltungen, die man diesen oder jenen Anlagen oder Umweltbedingungen zufolge erhält. Sie sind auch Anzeichen für das Maß, in dem eine Existenz geöffnet blieb, für das Maß also, in dem sie nicht zu Zielen, Absichten, Spuren von Erfolgen oder Misserfolgen gerann, sondern so plastisch und beeindruckbar blieb, dass sie selbst in der Bedrängnis und noch in der äußersten Düsternis des Daseins den Anreiz zu neuer Entwicklung empfindet.“
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Notes
- 1.
Natura non facit saltum.
- 2.
Im Original: “Nihil est toto, quod perstet, in orbe – Cuncta fluunt, omnisque vagans formatur imago.”
- 3.
Im Original: “Nec species sua cuique manet rerum novatrix ex aliis alias reparat natura figuras.”
- 4.
Das Gemälde befindet sich in der Eremitage in Sankt Petersburg. Ich erinnere mich an einen Besuch der Eremitage im Dezember 2003, gemeinsam mit meiner Frau. Nur eine vergleichsweise kleine Zahl an Besucherinnen und Besuchern hatte an diesem Tage den Weg in die Eremitage gefunden. Somit war uns die ausführliche, ungestörte Betrachtung einiger weniger, von uns im Vorhinein ausgewählter Exponate möglich. Auf das Gemälde „Die Heimkehr des verlorenen Sohnes“ waren wir besonders gespannt; auf dessen Betrachtung hatten wir uns eigens gut vorbereitet. Doch trotz aller geistiger und emotionaler Vorbereitung: Als wir das Gemälde von weitem sahen, als wir uns diesem allmählich näherten, zog uns dieses mehr und mehr in seinen Bann. Vor diesem angekommen, verharrten wir mehr als eine halbe Stunde schweigend. Dann begannen wir das Gespräch. Noch Tage nach diesem Besuch kamen wir immer und immer wieder auf dieses Gemälde zu sprechen.
- 5.
Lukas-Evangelium, Kap. 15, Vers 11 bis 32.
- 6.
Im Original: “This could just as easily be entitled ‘Pity’ or ‘Reconciliation’”.
- 7.
Im Original: “There is no sign here of any sudden transition from misfortune to good fortune: the father does not rush to meet the son, nor does the son beg for first forgiveness. Instead, the gentle act of reconciliation exudes permanence – there is nothing to disturb this enduring scene.”
- 8.
Im Original: “The viewer is being invited to project his own understanding of the emotions in the scene.“
Literatur
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Kruse, A. (2017). Einführung. In: Lebensphase hohes Alter: Verletzlichkeit und Reife. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-50415-4_1
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