Zusammenfassung
Mit Hilfeleistung und Aggression haben wir bereits zwei soziale Motive dargestellt, die wegen ihrer zugespitzt prosozialen und antisozialen Natur auffällig sind. Man darf jedoch nicht übersehen, daß zwischen pro- und antisozialen Verhaltensweisen ein breiter Bereich sozialer Interaktionen liegt, der von sozialen Motivationen getragen wird, zu denen der Mensch von seiner evolutionsbiologischen Herkunft her veranlagt ist und die einen weit größeren Anteil seiner Wachzeit bestimmen, als es Hilfeleistung und Aggression tun. Zu diesen sozialen Motivationen gehören so unterschiedliche Formen von sozialer Bindung wie Kindesliebe, Elternliebe, Gattenliebe, Freundschaft, das Suchen und Aufrechterhalten guter Beziehungen zu ehemals Fremden beiderlei Geschlechts und ungefähr gleichen Alters. Aber kann ein so breites Spektrum, das von Liebe zu bestimmten Individuen (die keineswegs Sexualpartner sein müssen) bis zur bloßen Geselligkeit reicht, aus einem einzelnen Motiv erwachsen? Etwa aus einem allgemeinen „Affiliationsmotiv“ (need affiliation), das nach Murray (1938) vor allem seinen Ausdruck im Bilden von Freundschaften und in einem freundlichen Umgang miteinander findet?
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Heckhausen, H. (1989). Soziale Bindungen: Anschlußmotivation und Intimitätsmotivation. In: Motivation und Handeln. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-08870-8_11
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