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Rechtliche Entwicklungen: Das Selbstbestimmungsrecht alter Menschen und Herausforderungen für die Soziale Arbeit

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Soziale Arbeit mit alten Menschen
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Zusammenfassung

Die Würde des Menschen und das Selbstbestimmungsrecht fordern zunehmend Beachtung in allen Rechtsgebieten bzw. Lebensbereichen. Dies gilt insbesondere auch für das Teilhabe-, Pflege- und Betreuungsrecht sowie die Hospiz- und Palliativversorgung alter Menschen. Gleichwohl wird es in den verschiedenen Rechtskreisen ganz unterschiedlich ausgestaltet. Sozialarbeiter*innen können in Interessenkonflikte geraten, da ihnen von Klient*innen und deren Angehörigen, Arbeitgeber*innen und aus Sicht ihrer Profession ganz unterschiedliche Erwartungen entgegengebracht werden (sog. Triple-Mandat).

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Notes

  1. 1.

    Vgl. § 35 S. 2 SGB VI und zur stufenweisen Anhebung § 235 Abs. 1 S. 2, Abs. 2 SGB VI.

  2. 2.

    Siehe hierzu auch die Berichte der UN-Arbeitsgruppe zur Stärkung der Rechte Älterer (Open-ended Working Group on Ageing, OEWG-A), vgl. https://social.un.org/ageing-working-group/, die Ergebnisse der Weltaltenkonferenzen der Vereinten Nationen sowie die Grundsätze der Vereinten Nationen für alte Menschen unter https://www.un.org/en/global-issues/ageing.

  3. 3.

    Resolution 217 A (III) der Generalversammlung der Vereinten Nationen v. 10. Dez. 1948.

  4. 4.

    Der Internationale Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (International Covenant on Economic, Social and Cultural Rights, ICESCR = Sozialpakt) wurde am 16. Dezember 1966 gemeinsam mit dem Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte (International Covenant on Civil and Political Rights, ICCPR = Zivilpakt) von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet (Resolution 2200 A (XXI)). Er trat am 3. Januar 1976 völkerrechtlich in Kraft.

  5. 5.

    Resolution A/RES/61/106 der Generalversammlung der Vereinten Nationen v. 13. Dez. 2006.

  6. 6.

    Ausschließlich älteren und alten Menschen vorbehalten sind die Altersrenten der Rentenversicherung (§§ 35 ff. SGB VI, die Grundsicherung im Alter (§ 41 ff. SGB XII) und die Altenhilfe (§ 71 SGB XII), vgl. Schellhorn et al. 2021, Rn. 3 ff.

  7. 7.

    Das ist der Fall, wenn der Inhalt von Rechten oder Pflichten nach Art oder Umfang nicht im Einzelnen konkret bestimmt ist bzw. soweit Rechtsvorschriften nicht entgegenstehen.

  8. 8.

    Als Vorschrift im allgemeinen Teil des Sozialgesetzbuchs (SGB I) gilt sie grundsätzlich für alle Sozialleistungsbereiche, sie kann aber von Sondervorschriften in den einzelnen Sozialgesetzbüchern verdrängt werden. Sonderregelungen finden sich zum Beispiel in § 3 SGB II, § 7 S. 2 Nr. 1 SGB III, § 5 SGB VIII, §§ 8, 29 SGB IX, § 2 Abs. 2 S. 2 SGB XI, § 9 SGB XII, vgl. Meißner und Timme Rn. 12.

  9. 9.

    Dabei muss von der Sozialbehörde auch auf zweckmäßige Verhaltensweisen und naheliegende Gestaltungsmöglichkeiten hingewiesen werden, vgl. BSG, Urteil vom 27.09.1983–12 RK 44/82 = SGb 1984, S. 108; vgl. auch Trenk-Hinterberger 2020, Rn. 5, 7 ff.

  10. 10.

    Vgl. z. B. § 14 Abs. 2 SGB II, §§ 29–34 SGB III, § 39 Abs. 3 SGB IX, § 1 S. 4 SGB V, § 39b SGB V, § 109 SGB VI, § 17 SGB VII, §§ 3, 12, 25, 106 SGB IX, §§ 7-7c SGB XI, § 11 SGB XII, § 68 Abs. 1 SGB XII.

  11. 11.

    Zur schrittweisen Anhebung vgl. § 35 i. V. m. § 235 SGB VI.

  12. 12.

    Ansprüche auf soziale Teilhabe sind im SGB nur punktuell geregelt, zum Beispiel in § 39 SGB VII für das Unfallversicherungsrecht, §§ 76 ff. und §§ 113 ff., in SGB IX für Menschen mit (drohender) Behinderung und für junge Menschen in der Grundsicherung bzw. Sozialhilfe in § 28 SGB II bzw. § 34 SGB XII.

  13. 13.

    Siehe NJW 2019, 3703 und BVerfG, Urteil vom 09.02.2010–1 BvL 1/09 – NJW 2010, 505.

  14. 14.

    Vgl. § 5 Abs. 1 u. § 8 Nr. 1 Regelbedarfsermittlungsgesetz (RBEG). Darüber hinaus: Verkehr (39,01 €), Post und Telekommunikation (38,89 €), Bildungswesen (1,57 €), Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen (11,36 €), andere Waren und Dienstleistungen (34,71 €).

  15. 15.

    Altenhilfe soll ohne Rücksicht auf vorhandenes Einkommen oder Vermögen geleistet werden, soweit im Einzelfall Beratung und Unterstützung erforderlich sind, vgl. § 71 Abs. 4 SGB XII.

  16. 16.

    Hierbei sind die Ergebnisse der Teilhabeplanung und Gesamtplanung nach dem SGB IX zu berücksichtigen.

  17. 17.

    Dabei wird auch auf die persönliche Lebenssituation, das Alter, das Geschlecht, die Familie sowie die religiösen und weltanschaulichen Bedürfnisse der Leistungsberechtigten Rücksicht genommen, vgl. § 8 Abs. 1 S. 2 SGB IX.

  18. 18.

    Sie ist an die Stelle der früheren Entmündigung, der Vormundschaft (über Erwachsene) und der Gebrechlichkeitspflegschaft getreten, vgl. Fuchs und Creifelds, Rn. 1.

  19. 19.

    Die derzeit noch geltende Vorschrift benennt als Grund für die Betreuung eine psychische Krankheit oder eine körperliche, geistige oder seelische Behinderung (§ 1896 Abs. 1 S. 1 BGB). Mit der sprachlichen Neufassung möchte der Gesetzgeber veraltete und potenziell stigmatisierende Begriffe ersetzen, ohne den Personenkreis, für den eine rechtliche Betreuung in Frage kommt, zu verändern (BT-Drucks. 19/24.445, S. 230 f.).

  20. 20.

    Die Erforderlichkeit einer Betreuerbestellung liegt gerade dann nicht vor, wenn eine ausreichende anderweitige Unterstützung vorhanden ist; der Verweis auf „soziale Rechte“ (vgl. § 2 SGB I) macht dabei in Zukunft deutlich, dass jede Form der Unterstützung, die auf einer sozialrechtlichen Vorschrift beruht, Vorrang vor der Bestellung eines*einer rechtlichen Betreuer*in hat (BT-Drucks. 19/24.445, S. 232 f.).

  21. 21.

    Dem Bund steht keine Gesetzgebungskompetenz speziell für Angelegenheiten des Alters zu, weshalb es Sache der Länder bzw. Kommunen ist, hierzu Rechtsvorschriften zu erlassen, vgl. Igl (2020), S. 604.

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Meißner, M. (2022). Rechtliche Entwicklungen: Das Selbstbestimmungsrecht alter Menschen und Herausforderungen für die Soziale Arbeit. In: Bleck, C., van Rießen, A. (eds) Soziale Arbeit mit alten Menschen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-37573-7_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-37573-7_7

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-37572-0

  • Online ISBN: 978-3-658-37573-7

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