Zusammenfassung
Die Entwicklungen in der Renten- und Pflegepolitik rahmen die Soziale Arbeit mit alten Menschen. Die Rentenreformen der letzten Jahrzehnte führen immer stärker zu einer De-Legitimierung der gesetzlichen Rente und werden zukünftig die Altersarmut ansteigen lassen. Auch die neu eingeführte Grundrente schafft hier nur selektive Abhilfe. In der Pflegepolitik zeigen sich aufgrund des Teilleistungsprinzips soziale Ungleichheiten in der pflegerischen Versorgung. Hinzu kommen Mängel im Case und Care Management sowie Schnittstellenproblematiken, die schwer zu beheben sind.
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Notes
- 1.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) fordert deshalb in einem Positionspapier die Festschreibung der Altenhilfe als Pflichtaufgabe der Kommunen (siehe dazu: https://www.bagso.de/fileadmin/user_upload/bagso/06_Veroeffentlichungen/2017/BAGSO_Positionspapier_Kommunale_Seniorenpolitik.pdf. Zugegriffen: 25. Januar 2021).
- 2.
Weitere 22 % umfassen die anderen Alterssicherungsleistungen (aus der Beamtenversorgung und berufsständischen Versorgungsystemen) und die betriebliche Altersvorsorge, 17 % des Gesamteinkommens speisen sich aus privater Vorsorge, Erwerbsarbeit, Kapitalerträgen/Zinseinkünften, Einkünften aus Vermietung oder Transferzahlungen (Wohngeld, Grundsicherung im Alter).
- 3.
Gesetz zur Ergänzung des Gesetzes zur Reform der gesetzlichen Rentenversicherung und zur Förderung eines kapitalgedeckten Altersvorsorgevermögens (Altersvermögensergänzungsgesetz) vom 21.03.2001.
- 4.
Die Eckrente oder Standardrente erhielt jemand, der*die 45 Jahre lang zum jährlichen durchschnittlichen Einkommen aller Versicherten erwerbstätig war, also 45 PEP (persönliche Entgeltpunkte) erworben hatte. Multipliziert mit dem aktuellen Rentenwert ergaben 45 PEP 70 % des Durchschnittseinkommens aller aktuell Versicherten als Rentenleistung.
- 5.
Gesetz zur Reform der gesetzlichen Rentenversicherung und zur Förderung eines kapitalgedeckten Altersvorsorgevermögens (Altersvermögensgesetz – AVmG) vom 26.06.2001.
- 6.
Artikel 12 des Altersvermögensgesetzes, seit 27.12.2003 Teil des SGB XII.
- 7.
Gesetz zur Sicherung der nachhaltigen Finanzierungsgrundlagen der gesetzlichen Rentenversicherung (RV-Nachhaltigkeitsgesetz) vom 21.07.2004.
- 8.
Rentenversicherungs-Leistungsverbesserungsgesetz vom 23.06.2014.
- 9.
Gesetz über Leistungsverbesserungen und Stabilisierung in der gesetzlichen Rentenversicherung (RV-Leistungsverbesserungs- und -Stabilisierungsgesetz) vom 28.11.2018.
- 10.
- 11.
Jüngere Frauen haben tendenziell mehr Erwerbsjahre und in der Folge auch höhere Versicherungsleistungen.
- 12.
Bei mehr als der Hälfte der Personen sind es monatlich weniger als 300 €.
- 13.
Die Höhe der Riester-Rente ist aufgrund der bislang maximal möglichen 17 Beitragsjahre zwangsläufig (noch) gering.
- 14.
Gesetz zur Einführung der Grundrente für langjährige Versicherung in der GRV mit unterdurchschnittlichem Einkommen und für weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Alterseinkommen/Grundrentengesetz vom 12.08.2020.
- 15.
https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Rente/Grundrente/grundrente.html. Zugegriffen: 6. Februar 2021.
- 16.
- 17.
Pflegestärkungsgesetz II vom 21.12.2015.
- 18.
Pflegezeitgesetz vom 28.05.2008.
- 19.
Familienpflegezeitgesetz vom 06.12.2011.
- 20.
Gesetz zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf vom 23.12.2014.
- 21.
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Soziales/Sozialhilfe/Tabellen/liste-hilfe-pflege.html. Zugegriffen: 22. Februar 2021.
- 22.
Angehörigenentlastungsgesetz vom 12.12.2019.
- 23.
Pflege-Weiterentwicklungsgesetz vom 28.05.2008.
- 24.
Drittes Pflegestärkungsgesetz vom 23.12.2016.
- 25.
https://www.pflegebevollmaechtigter.de/files/upload/pdfs_allgemein/Diskussionspapier_Entlastungsbudget.pdf. Zugegriffen: 23. Februar 2021.
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Leitner, S. (2022). Sozialpolitische Entwicklungen: Renten- und Pflegepolitik. In: Bleck, C., van Rießen, A. (eds) Soziale Arbeit mit alten Menschen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-37573-7_6
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