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Theorie und Methode

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Assistiert Altern

Part of the book series: Altern & Gesellschaft ((AG))

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Zusammenfassung

Um die Ko-Konstitution von Alter und Technik aus einer kulturanthropologischen Perspektive zu untersuchen, begibt sich die Arbeit empirisch in die verschiedenen Handlungsarenen der Entwicklung und Nutzung technischer Assistenzsysteme wie Forschungsprojekte und ihre Labore, Messen oder Kongresse und nicht zuletzt die Wohnungen älterer Menschen. Sie folgt aber auch den mit der Förderung und Entwicklung verbundenen Diskursen und Politiken sowie den sich darin artikulierenden Imaginationen eines technogenen Alters. Dazu bietet die Ethnographie mit ihrer mikroanalytischen Perspektive und dichten Beschreibung einen methodischen Zugang, der der Komplexität des Feldes mit einer Fokussierung auf das Handeln der sowohl menschlichen als auch nicht-menschlichen Akteur*innen in ihren jeweiligen Feldern gerecht wird und die sich darin konstituierenden Praktiken und Ordnungen nachzeichnet.

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Notes

  1. 1.

    Zum Forschungsfeld Materielle Kultur in der Kulturanthropologie siehe König (2012; 2013), Hahn (2005, 2015a) und Miller (1998, 2012). Miller setzt sich in seiner Forschung auch verstärkt mit Digitalisierung und deren Materialität auseinander (vgl. Horst & Miller, 2012).

  2. 2.

    Eine weitere Funktion, die materiellen Dingen aus methodischer Sicht zugesprochen wird, ist, dass sie als Kommunikationsmedium in Forschungskontexten genutzt werden. So spielen materielle Objekte beispielsweise in der Biografieforschung eine wesentliche Rolle, um Erinnerung und damit Erzählungen zu stimulieren oder zu leiten oder sie fungieren als vermittelnde Objekte in Gesprächssituationen (vgl. Depner, 2015b; siehe auch Buchner-Fuhs, 1997).

  3. 3.

    Sie dazu u. a. die Arbeiten von. Stephen Katz (1997, 2000, 2013, 2015b), Emanuelle Tulle (2008, 2015a; 2012) und Tony Calasanti (2006) sowie grundlegend zu „Embodiment and Age“ Öberg (1996), Gilleard und Higgs (2011, 2013).

  4. 4.

    Dass diese Körperpraktiken immer auch geschlechtlich codiert sind, betonen beispielsweise die Arbeiten von Bublitz (2006, 2010) und Pichler (2007). Siehe dazu auch Buchner-Fuhs (2011), Hartung (2005; 2007), Mehlmann und Ruby (2010).

  5. 5.

    Siehe u. a. Neven (2010, 2011), Peine et al. (2014, 2017; 2019), Pols (2011; 2012; 2009; 2011).

  6. 6.

    Siehe u. a. Lassen et al. (2015), Moser (2011; 2006), Suopajärvi (2015; 2012), Thygesen (2008; 2010).

  7. 7.

    Siehe u. a. Buse et al. (2018a, 2018b), Latimer (2018; 2019; 2009), Lovatt (2018), Schillmeier (2008; 2010).

  8. 8.

    Die 2007 erschienene überarbeitete und erweitere Auflage greift sowohl die Rezeption des Buches als auch die in der Zwischenzeit sich weiterentwickelte Forschung zu nicht-menschlicher Agency und den Verschränkungen von Mensch und Maschinen in aktuellen Benutzer*innenschnittstellen vor allem in der feministischen Wissenschafts- und Technikforschung auf. Diese Überlegungen bilden die Grundlage für meine Betrachtung von Konfiguration und Re-Konfiguration.

  9. 9.

    Akrich entfaltet ihr Konzept des Skripts in ihrem 1992 erschienenen Aufsatz „The De-scription of Technical Objects“, in dem sie den Technologietransfer vom globalen Norden in den globalen Süden beschreibt.

  10. 10.

    Auch Judy Wajcman betont, dass die Gestaltung von Technologie immer ein Ausdruck von Geschlechterbeziehungen ist: „[G]ender relations can be thought of as materialized in technology, and masculinity and femininity in turn acquire their meaning and character through their enrolment and embeddedness in working machines.“ (Wajcman, 2004, S. 107, siehe auch 2002). Siehe dazu auch die Arbeiten von Corinna Bath zur Vergeschlechtlichung informatischer Akte aus einer feministisch-technowissenschaftlichen Perspektive (vgl. Bath, 2005, 2009, 2011).

  11. 11.

    Siehe u. a. Hülsken-Giesler und Krings (2015), Hülsken-Giesler und Remmers (2017), Hülsken-Giesler und Daxberger (2018), Hülsken-Giesler et al. (2019), Kollewe (2016), López und Domènech (2008), Remmers (2010, 2016, 2018b).

  12. 12.

    Zur begrifflichen Diskussion des Care-Begriffs allgemein siehe Tronto (1993) und Thelen (2014), in Bezug auf Pflege und Technik siehe u. a. Thygesen und Moser (2010), Depner und Hülsken-Giesler (2017), Hülsken-Giesler und Krings (2015), im Kontext von Robotik und Pflege siehe van Wynsberghe (2013a; 2012), Pols (2012, 2017) sowie Sharkey und Sharkey (2012; 2014).

  13. 13.

    Aus einer historischen Perspektive zeigen dies auch die medizinhistorischen Arbeiten u. a. von Isabel Atzl (2019) und Maria Keil (2017a, 2017b).

  14. 14.

    Diese feministisch orientierte Perspektive auf Technikentwicklung als „matter of care“ schließt zugleich an eine ethische Dimensionierung von Care an, wie sie Jeanette Pols entwirft (vgl. Pols, 2018). Pols betrachtet Technikentwicklung als ein ethisches Handeln und arbeitet heraus, wie eine Praxis, ein Artefakt oder eine Beziehung als ethisch gut bewertet werden und welche Akteur*innen an dieser Bewertung beteiligt sind (ebd.). Unter Rekurs auf das in den STS entwickelte Konzept einer empirical ethics spricht Pols von einer „ethics-in-practice“ und betont dabei die Situiertheit und ontologische Multiplizität von Technikentwicklung und -nutzung (vgl. ebd.). Zusammen mit Annemarie Mol und Ingunn Moser betont sie, dass das Gute weder eine essentialistische Eigenschaft eines Subjekts noch eine Zuschreibung, ein Urteil oder ein Etikett ist, sondern etwas, das getan werden muss (vgl. Mol et al., 2010a). Good Care im Sinne der Autorinnen ist eine Praxis des permanenten Bastelns (tinkering), die sich von einer medizinischen oder juridischen Praxis insofern unterscheidet, als dass sie nicht festlegt, was gut und was richtig ist, sondern Care als eine „specific modality of handling questions to do with the good“ (ebd., kursiv im Original) begreift.

  15. 15.

    Auf dessen eigenen Wunsch wurde hier keine Anonymisierung vorgenommen.

  16. 16.

    Auch hier wünschten die Projektakteur*innen keine Anonymisierung.

  17. 17.

    Bei diesem Projektnamen handelt es sich um eine Anonymisierung.

  18. 18.

    Nutzer*innentest wird synonym zu Usability-Test verwendet.

  19. 19.

    An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal für die Offenheit und das Vertrauen der FSA bedanken. Die Möglichkeit, ohne eine Anbindung an das Förderprojekt einen solchen forschenden Einblick zu bekommen, war und ist keine Selbstverständlichkeit innerhalb der Projektlandschaft. Hilfreich war hier auch mein ingenieurpsychologischer Hintergrund, durch den ich mit iterativen Gestaltungsprozessen, Usability-Tests und Mensch-Technik-Interaktion vertraut bin. Ein Umstand, der die Offenheit auf Seiten des Projekts mir gegenüber und die Kooperationsbereitschaft beförderte. Mögliche Verzerrungen wurden im Rahmen der eigenen Forscher*innenposition kritisch reflektiert (vgl. dazu Abschnitt 4.4).

  20. 20.

    Zu den ebenfalls von mir ethnographierten Projekten siehe Endter (2015b, 2016a, 2016b, 2017, 2018b).

  21. 21.

    Die fokussierte Ethnographie nach Knoblauch (2001) betrachtet mittels explorativer Aufenthalte und Vorgespräche für das Erkenntnisinteresse zentrale Handlungen, Situationen oder Orte. Sie untersucht diese in einer im Vergleich zur klassischen Feldforschung deutlich kürzeren Zeitspanne.

  22. 22.

    Zur disziplinären wie fachgeschichtlichen Einordnung siehe u. a. Schmidt-Lauber (2007b, 2009) sowie Hauser-Schäublin (2003); zu neueren Ansätzen siehe u. a. Welz (2009), Hess/Schwertl (2013); mit Blick auf Digitalisierung siehe u. a. Kelty (2009), Schmidt-Lauber (2011), Koch (2015) und Fleischhack (2019).

  23. 23.

    Wissenschaftsgeschichtlich findet die Methode bereits bei Wilhelm Heinrich Riehl Beachtung, wenn auch nicht in ihrer Form als längerer und letztlich teilnehmender Forschungsaufenthalt (Sievers, 2001). Hier ist es vor allem die Arbeit des Sozialanthropologen Bronisław Malinowski, der den Begriff, wie Cohn anmerkt, zwar nicht selbst prägt, ihn dafür in seiner für die Sozialanthropologie wegweisenden Arbeit Argonauts of the Western Pacific (1922) expliziert. Trotz der nach der posthumen Veröffentlichung seiner Feldtagebücher (1967) einsetzenden Kritik an Malinowskis Vorgehen, die eigene Subjektivität aus der ethnographischen Beschreibung auszuschließen und den sich in der Feldforschung ereignenden Konflikte und damit verbundenen Gefühle in seinen Darstellungen keinen Raum zu geben (vgl. Geertz, 2012), bleibt zu beachten, dass es Malinowski gelang, die bis dahin dominierende „westliche Schreibtischwissenschaft“ (armchair ethnology) zu revolutionieren und gegen die vorherrschende Annahme eines kolonialistisch-rassistischen Primitivismus anzuschreiben (vgl. Knecht, 2013, S. 84).

  24. 24.

    Ausgangspunkt der Writing-Culture-Debatte war dabei die Kritik an ethnographischen Darstellungen wie sie charakteristisch für die frühen Ethnographien Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts waren, in denen individuelle und subjektive Elemente entweder ausgeblendet (Malinowski) oder ausschließlich in Form autobiographischer Beschreibungen (Lévi-Strauss) Erwähnung finden. Wie das empirische Material erhoben wurde, welche Rolle die Forschenden dabei selbst spielten und welche Konflikte sich beispielsweise im Prozess der Forschung ergaben, wurde nicht thematisiert. In den 1970er und 1980er Jahren entzündete sich an diesen Darstellungsformaten Kritik, die vor allem die sich daraus ergebende Asymmetrie zwischen Forschenden und Beforschten thematisierte und nach neuen Schreibweisen und Darstellungsformaten suchte. Ziel dieser Suchbewegungen war es zum einen eigenkulturelle Schreibweisen und ein sich darin artikulierendes Othering der Forschungssubjekte zu dekonstruieren und durch experimentelle, demokratische und polyphone Darstellungsweisen zu überwinden. Zum anderen wurde die ethnographische Wissensproduktion selbst hinterfragt und versucht, die oft stark anwendungsorientierte Darstellung ethnographischer Methodologie „meta-methodisch und erkenntnistheoretisch breiter“ (Knecht, 2013, S. 88) zu reflektieren. Diese Prozesse führen in der Folge zu einer Sensibilisierung gegenüber der Frage nach Machtverhältnissen im Forschungsprozess, wozu auch explizit das ethnographische Schreiben selbst zählt. Siehe dazu Berg und Fuchs (1993), Hirschauer und Amann (1997), Hirschauer (2001), Massmünster (2014), Knecht und Welz (1995), Knecht (2013) sowie Rabinow (2008). Siehe beispielhaft für ethnographische Beschreibungen u. a. Schwanhäußer (2010), Massmünster (2017) und Bonz (2008).

  25. 25.

    Auch Michi Knecht betont, dass in der englischsprachigen Forschungs- und Methodenliteratur die Begriffe teilnehmende Beobachtung, Feldforschung und Ethnographie nur unscharf getrennt voneinander verwendet werden (vgl. Knecht, 2013, S. 83). Demgegenüber weist sie darauf hin, dass sich diese Begriffe durchaus voneinander unterscheiden lassen. Dabei ist teilnehmende Beobachtung, laut Knecht, „eine empirische Methode zur Datengenerierung, deren primäres Interesse auf das Handeln von Menschen, auf Ereignisse wie Prozesse gerichtet ist“ (ebd.). Feldforschung hingegen bezieht sich „auf den gesamten Forschungsprozess“ (ebd.) und beinhaltet die Anwendung weiterer Methoden wie z. B. Interviews, Wahrnehmungsspaziergänge oder visuelle Methoden. Ethnografie beschreibt den „gesamten Forschungszugang, also auch das Forschungsdesign“ (ebd.) wie auch „die textuellen oder visuellen Produkte ethnografischer Forschung“ (ebd.).

  26. 26.

    George Marcus spricht beispielsweise von Feld als „multi-sited“ (1995) und auch in der deutschsprachigen Kulturanthropologie/Volkskunde hat sich ein solches offenes Feldverständnis durchgesetzt (vgl. Hess et al., 2013).

  27. 27.

    Siehe Schmidt-Lauber zu den forschungsmethodologischen Einflussnahmen aus Soziologie und Ethnologie, die zur Herausbildung des Interviews als zentralem Methodeninstrument führten (Schmidt-Lauber, 2007a, S. 170)

  28. 28.

    Diese Überlegung beinhaltet auch, dass nicht allein der Forschenden die Konstruiertheit der Interviewsituation bewusst ist, sondern auch den Interviewpartner*innen, die von ihnen auch als Ort der Repräsentation genutzt werden kann.

  29. 29.

    Siehe dazu auch Helfferich (2011, 2014).

  30. 30.

    Zu den Leitfäden siehe die Anlage der Arbeit.

  31. 31.

    Im Unterschied zu Meuser und Nagel (2009 [1991]) binden Gläser und Laudel den Expert*innenstatus nicht an die berufliche Stellung, sondern an die Beteiligung der interviewten Person an Situationen, die für das Interview relevant sind bzw. das Ziel der Untersuchung darstellen (vgl. Gläser & Laudel, 2010, S. 13).

  32. 32.

    Zu Expert*inneninterviews siehe ausführlich Gläser und Laudel (2010).

  33. 33.

    Die technische Aufnahme war ein hilfreiches Instrument, um die inhaltsreichen Interviews zu transkribieren und in ihrer Dichte für die Analyse aufzuschließen. Nichtsdestotrotz beeinflusst das Aufnahmegerät die Interviewsituation, in dem es durch seine Anwesenheit und seinen Einsatz auf eine formelle Gesprächssituation verweist und das Interview gleich einem Grenzobjekt (vgl. Star & Griesemer, 1989) von einer informellen Gesprächsform abgrenzt. Dabei trat auch in meiner Forschung die Situation ein, dass nach dem Abschalten die Interviewpartner*innen noch einmal in deutlich persönlicherer Weise Bezug auf die im Interview angesprochenen Themen nahmen. Das betraf vor allem die älteren Test-Nutzer*innen. Diese Aussagen wurden von mir in Form von Feldnotizen und in Erinnerungsprotokollen festgehalten.

  34. 34.

    Zu den Transkriptionsregeln siehe die Anlage der Arbeit.

  35. 35.

    Schmidt-Lauber betont, das Transkribieren als wissenschaftliche Praxis im Fach noch zu selten zum Gegenstand methodologischer Auseinandersetzungen wird und fordert hier eine intensivere fachliche Debatte (Schmidt-Lauber, 2007a, S. 181; siehe dazu auch Oldörp, 2018).

  36. 36.

    Der Kulturwissenschaftler Roland Girtler bezeichnet solche Formen als „ero-epische Gespräche“ (Girtler, 2004).

  37. 37.

    Daneben führte ich ein Feldtagebuch, welches dazu diente, mein subjektives Erleben im Feld zu reflektieren.

  38. 38.

    Breidenstein et al. betonen, dass ethnographische Daten „nicht außerhalb einer interpretierten sozialen Realität“ (Breidenstein et al., 2013, S. 116) existieren. Ethnographische Daten bestimmen sich, so die Autoren, „weder über ihren erkenntnistheoretischen Status, noch über eine Liste von zulässigen Datentypen, noch über ihre vermeintliche Exaktheit“ (ebd.,), sondern über ihre „Position im Forschungsprozess und ihre Funktionalität für die Analyse“ (ebd., kursiv im Original).

  39. 39.

    Dellwing und Prus sprechen hier von den „zentralen, aber unsichtbaren Dokumente[n] der Feldforschung“ (Dellwing & Prus, 2012, S. 168).

  40. 40.

    Aus Gründen der Anonymisierung können weder das Förderprogramm noch der genaue Förderzeitraum genannt werden.

  41. 41.

    Das Akronym ELSI steht für ethical, legal and social implications. Innerhalb der Technikförderung und -entwicklung wird mit ELSI die Berücksichtigung ethischer, rechtlicher und sozialer Aspekte gemeint. Im europäischen Förderkontext findet sich dazu auch das Akronym ELSA, wobei das „A“ für aspects steht. Erstmalig erwähnt wurden diese Kriterien 1988 durch James Watson im Kontext der menschlichen Genomforschung. Seitdem existieren unterschiedliche internationale Forschungsprogramme zur Umsetzung von ELSI in Forschungs- und Entwicklungskontexten (siehe dazu u. a. Bellon & Nähr-Wagener, 2020; Rehmann-Sutter, 2011; BMBF, 2016c). Häufig wird von ELSI-Richtlinien gesprochen. Dieser Ausdruck ist aber insofern tautologisch, dass das „I“ für implications bereits mit dem deutschen Begriff Richtlinien ausgedrückt ist, von daher wäre ELS-Kriterien die korrekte Schreibweise, die sich im deutschsprachigen Raum jedoch kaum durchgesetzt hat.

  42. 42.

    Klinisch werden leichte kognitive Beeinträchtigungen als Mild Cognitive Impairment (MCI) bezeichnet. Dieses Krankheitsbild beschreibt subjektive und objektive Gedächtnisstörungen, die über das durchschnittliche, altersbedingte Ausmaß hinausgehen. MCI kann das Risiko für dementielle Erkrankungen wie Alzheimer erhöhen. Symptome können Beeinträchtigungen der Erinnerungsfähigkeit, der Sprache, des Denkens und Urteilens sein, die jedoch noch nicht alltägliche Handlungen und gewohnte Routinen einschränken, aber durch die betroffene Person und ihr näheres Umfeld bemerkt werden (vgl. dazu Hermeneit, 2007).

  43. 43.

    Zu den fünf Expert*innen, die im Rahmen der Anforderungsanalyse zu einer Fokusgruppe eingeladen wurden, zählen ein Professor für Gerontologie, ein Professor für Lebenslanges Lernen, ein Professor der Medizintechnik, der bereits ein kognitives Trainingsprogramm entwickelt hat, ein Professor für Neuropsychologie und ein Softwareentwickler.

  44. 44.

    Ursprünglich sollte der Schwierigkeitsgrad in Abhängigkeit zur Trainingsdauer und den erreichten Trainingsergebnissen ansteigen, allerdings war das technisch nicht umsetzbar.

  45. 45.

    Diese Übung geht auf die experimentalpsychologischen Untersuchungen James McKeen Cattells zurück. Der Psychologe John Ridley Scott hat diesen Effekt in seiner Dissertation 1935 eingeführt. Der Stroop-Effekt beschreibt die längere Reaktionszeit, welche Proband*innen aufweisen, sobald eine Diskrepanz zwischen Druckfarbe und semantischem Bedeutungsgehalt des Wortes besteht (vgl. Lexikon der Psychologie, o. J.).

  46. 46.

    Nutzer*innenzentrierte Technikentwicklung ist ein normiertes Vorgehen zur Entwicklung technischer Artefakte vorrangig im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien unter Berücksichtigung der späteren Zielgruppe (DIN EN ISO 9241–210:2011–01, 2011). Es entspricht dem englischen Begriff user-centered design (UCD). Zur Bedeutung dieses Design-Ansatzes in der Entwicklung technischer Assistenzsysteme für ältere Menschen siehe Kapitel 8.

  47. 47.

    Die Nutzer*innen wie auch die Projektakteur*innen wurden von mir anonymisiert.

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Endter, C. (2021). Theorie und Methode. In: Assistiert Altern . Altern & Gesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-34656-0_4

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