Zusammenfassung
Das Morbiditätsspektrum in alternden Bevölkerungen verstärkt die Bedeutung lebenslaufbegleitender Krankheitsprävention. Altern ist epidemiologisch durch gesundheitliche Ambivalenz gekennzeichnet: zwischen verlängerter aktiver Lebenserwartung mit Gesundheitsgewinnen v.a. im sog. dritten Lebensalter und zunehmender (Multi-)Morbidität mit Mobilitäts- und Autonomieverlusten im sog. vierten Lebensalter. Krankheitsprävention i.e.S. ist jedoch biomedizinisch präformiert. Sie erfolgt mit differenzierten nosologischen und weitgehend individuumszentrierten Teilinterventionen auf Bevölkerungsebene, in der Versorgungsanpassung und mit Zielgruppenbezug. Die Gerontologie erweitert das Konzept einer Altersgesundheit über reine Krankheitsvermeidung und -verzögerung hinaus: als Autonomie in Lebensgestaltung und Lebensqualität, Erhalt und Stärkung von funktionaler Gesundheit, soziale Teilhabe und soziale Unterstützung. Soziale Gesundheitsarbeit mit Älteren ist gefordert, die verengt-nosologische Perspektive der Präventivmedizin zwar gut zu kennen, doch im Einklang mit der Sozialgerontologie offensiv zu überschreiten – hin zu einer lebenswelt- und ressourcenorientierten Gesundheitsförderung im Alter auf differenzsensibler Grundlage.
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Literatur
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Franzkowiak, P. (2020). Krankheitsprävention und Soziale Gesundheitsarbeit im Alter. In: Aner, K., Karl, U. (eds) Handbuch Soziale Arbeit und Alter. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-26624-0_11
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