Zusammenfassung
Die gezielte Entwicklung von Werten und Normen in der Berufsbildung darf nicht als „Wissensvermittlung“ in irgendeiner Form fantasiert werden, sondern muss als Gestaltung von Ermöglichungsbedingungen je eigener geistiger und physischer Handlungsfähigkeiten im beruflichen Bereich gesehen werden. Dabei muss sorgfältig zwischen Qualifikation, Schlüsselqualifikationen und Kompetenz unterschieden und die Interessenverschiebung in Richtung Kompetenz, Kompetenzentwicklung und Kompetenzmanagement beachtet werden. Kerne von Kompetenzen sind Wertungen, Werte. Sie „überbrücken“ fragmentiertes, unvollständiges oder fehlendes Wissen und ermöglichen gerade dadurch das Handeln in problemoffenen beruflichen und alltäglichen Situationen. Wer Kompetenzen kennen will, muss die zugehörigen Werte benennen.
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Notes
- 1.
Heid, H. ebenda, S. 38.
- 2.
Ebenda, S. 129–133.
- 3.
Kübler, D. (2017), ebenda, S. 10–11.
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Erpenbeck, J., Sauter, W. (2020). Werte und Normen in der Berufsbildung. In: Arnold, R., Lipsmeier, A., Rohs, M. (eds) Handbuch Berufsbildung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-19312-6_16
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