Zusammenfassung
In der Psychiatrischen Abteilung des Gemeinschaftskrankenhauses Herdecke gehört die Musiktherapie zum festen Angebot in der Behandlung junger Erwachsener. Gearbeitet wird nach der schöpferische Musiktherapie nach Paul Nordoff und Clive Robbins. Die Therapie ist voraussetzungslos. Zum Einsatz kommen zum Beispiel verschiedene Schlagwerke wie Trommeln oder Steeldrums; die Patienten können aber auch eigene Instrumente mitbringen.
Im vorliegenden Fall wird eine achtzehnjährige Patientin mit Ess- und Zwangsstörung, depressiven Episoden und einer Entwicklungsstörung in Einzeltherapie behandelt. Im Vordergrund steht ihre Antriebslosigkeit. Die Patientin lässt sich zwar auf die (Einzel-) Musiktherapie ein, entfaltet zunächst aber keinerlei initiative (Melodiebildung, Tempowechsel, Phrasierung).
Im Lauf der Therapie wird die Patientin regsamer. Nach anfänglichem Widerstand entsteht sogar Freude am gemeinsamen Spiel; die Patientin wird zunehmend initiativer. Die Musiktherapie stellte sich im Rückblick als eine Art Intentionalitätstraining dar, das der Patientin auch auf anderen Feldern zu Gute kam; das betraf zum Beispiel die Teilhabe am Familienleben.
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Literatur
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Pumplün, K., Bertram, M. (2016). Wieder teilhaben können. In: Bertram, M., Kolbe, H. (eds) Dimensionen therapeutischer Prozesse in der Integrativen Medizin. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-12149-5_6
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