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Soziale Ressourcen Älterer im Quartier erkennen. Über forschungsmethodische Impulse und Blockaden in der Suche nach Begegnungs- und Kommunikationsorten älterer Menschen

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Sozialer Raum und Alter(n)

Zusammenfassung

Der Beitrag beleuchtet verschiedene forschungsmethodische Vorgehensweisen in Hinsicht auf ihre Möglichkeiten und Grenzen zur Erhebung sozialer Ressourcen Älterer im Quartier. Dabei wird Bezug genommen auf die Ergebnisse des Forschungsprojektes „Soziale Ressourcen für altersgerechte Quartiere“ (SORAQ) der Fachhochschule Düsseldorf (Laufzeit 2011–2014).

Hierfür werden zunächst einführend zentrale theoretische Perspektiven und Konzepte zum Begriff der sozialen Ressourcen skizziert und diskutiert. Anschließend werden die forschungsmethodischen Betrachtungen zur Erhebung sozialer Ressourcen im Hinblick auf die durchgeführten Expert_inenninterviews beschrieben; denn auf dieser Basis erfolgte sowohl eine ‚empirische’ Definition als auch Erfassung sozialer Ressourcen. Daran anknüpfend wird auf die in SORAQ schwerpunkthaft angewendeten sozialräumlichen Analyse- und Beteiligungsmethoden eingegangen, die in mehreren Düsseldorfer Stadtteilen im Rahmen von sozialräumlichen Workshop-Reihen mit älteren Bürger durchgeführt wurden. In Folge werden im vierten Abschnitt die entsprechenden Erfahrungen und Erkenntnisse in Bezug auf eine standardisierte Befragung Älterer in einem weiteren Stadtteil im Fokus stehen. Im letzten Abschnitt schlussfolgern die Autor_innen selbstkritisch die Möglichkeiten und Grenzen einer quartiersseitigen Analyse sozialer Ressourcen Älterer.

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Notes

  1. 1.

    Die Auswahl der Stadtgebiete erfolgte dabei kriteriengeleitet auf Basis vorhandener Datenbestände der Stadt Düsseldorf und orientierte sich zudem an der sozialräumlichen Gliederung der Stadt Düsseldorf (Landeshauptstadt Düsseldorf 2011). Neben dem übergeordnetem Kriterium des hohen Altenquotienten dienten weitere Auswahlkriterien dazu, wie die soziale Struktur (Bildungsbeteiligung, Belastungsgrad), Migrationsanteil, Bebauung, Infrastruktur und Anbindung an die Gesamtstadt, heterogene Stadtgebiete in den Blick zu nehmen.

  2. 2.

    Dass die dazu angeführte Betrachtungsweise, ältere und alte Menschen selbst als „eine wichtige soziale Kraft im familialen und gesellschaftlichen Generationengefüge“ (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2001, S. 239) zu sehen und zu fördern, im Kontext postwohlfahrtsstaatlicher Rahmungen und mit Bezug auf eine Politik der Aktivierung in den letzten Jahren auch zunehmend in Kritik gerät, sei hier ausdrücklich erwähnt, wenngleich unser Beitrag andere Schwerpunkte setzt (vgl. hierzu aber z. B. van Dyk und Lessenich 2009; Aner 2010; van Rießen und Bleck 2013).

  3. 3.

    So sei hier selbstredend auch auf die Arbeiten aus dem Bereich der ökologischen Gerontologie verwiesen, die interdisziplinär Fragen der Person-Umwelt-Beziehungen im Alter bearbeiten (vgl. hierzu die Überblicksartikel von Saup (1993) und Wahl (2002) sowie die Beiträge in Wahl et al. (1999)). Auch wenn sich die ökologische Gerontologie ausdrücklich mit den räumlich-sozialen Umwelten älterer Menschen und ihren raumbezogenen Verhaltensweisen beschäftigt und hierfür verschiedene, teils anspruchsvolle Untersuchungsätze (z. B. Zeitbudget-, Setting-, Aktionsraum-, Nachbarschaftsstudien) nutzt, so sind dort die hier aufgeführten Frageperspektiven nicht ausdrücklich thematisiert. Wie sich später zeigen wird, sehen wir unsere methodologische und wissenschaftliche Herkunft zudem in der sozialräumlichen Handlungsforschung verortet, die sich nur teilweise auf (öko)gerontologischen Grundlagen bezieht – gleichwohl sind in unserem Projekt Übergänge zu den Gegenstandsperspektiven der disziplinär vielfältigen ökologischen Gerontologie zu verzeichnen und haben wir diese in der Betrachtung des state oft the art berücksichtigt, indem wir etwa auch an eine dort beschriebene Methodik in der Entwicklung eines Instrumentes angeknüpft haben (vgl. z. B. die Ausführungen zu Strukturierte Sozialraumtagebücher in Bleck et al. 2013b).

  4. 4.

    zentren plus sind Begegnungs- und Beratungszentren unterschiedlicher Wohlfahrtsverbände für ältere und alte Menschen in der Stadt Düsseldorf.

  5. 5.

    Jüngst fragen etwa Oswald et al. (2013) in einer Studie in drei Frankfurter Stadtteilen die „erlebte aktuelle Verbundenheit“ mit dem Stadtteil ab. Auf einer Skala von 1–10 wurden dabei Mittelwerte zwischen 7,6 und 8,0 ermittelt.

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Bleck, C., van Rießen, A., Schlee, T. (2015). Soziale Ressourcen Älterer im Quartier erkennen. Über forschungsmethodische Impulse und Blockaden in der Suche nach Begegnungs- und Kommunikationsorten älterer Menschen. In: van Rießen, A., Bleck, C., Knopp, R. (eds) Sozialer Raum und Alter(n). Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06600-0_13

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