Skip to main content

Die empirische Analyse – methodische und methodologische Aspekte

  • Chapter
  • First Online:
Zwischen Fremdfürsorge und Selbstfürsorge

Part of the book series: Soziale Arbeit als Wohlfahrtsproduktion ((SOAW,volume 3))

Zusammenfassung

In diesem Kapitel werden methodische und methodologische Aspekte der Datengewinnung und -auswertung beleuchtet. Das qualitative – auf Rekonstruktion ausgelegte – Forschungsdesign wird vorgestellt und in Bezug zu der Forschungsfrage gesetzt.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 39.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Zum Umgang mit Vorwissen in der Grounded Theory weisen Schröer und Schulze (2010) darauf hin, dass die aus dem Datenmaterial entwickelten „sensibilisierende[n] Konzepte“ (S. 281; Hervorhebung im Original; Einfügung: S.F.-G.) keinesfalls voraussetzungsfrei entstehen, sondern vielmehr durch theoretische Vorkenntnisse und persönliche Erfahrungen beeinflusst werden. Auch Strauss und Corbin (vgl. 1996, S. 31 ff.) explizieren, dass das aus persönlicher Erfahrung oder der Fachliteratur gewonnene Vorwissen die theoretische Sensibilität anregen kann.

  2. 2.

    Schröer und Schulze (2010) machen darauf aufmerksam, dass unter dem Schlagwort Grounded Theory „divergierende Bedeutungsdimensionen“ (ebd., S. 277) zusammengefasst werden: Nach diesem Verständnis kann mit Grounded Theory entweder eine Methodologie, ein Forschungsstil bzw. eine Forschungshaltung, eine Methode oder das Ergebnis eines Forschungsprozesses gemeint sein (vgl. ebd.).

  3. 3.

    Als in vivo-Kodes werden Kodes bezeichnet, die als Äußerungen von den InformantInnen selbst verwendet wurden (vgl. Strauss und Corbin 1996, S. 50).

  4. 4.

    So widmen Strauss und Corbin (1996, S. 31 ff.) dem Thema ein eigenes Kapitel, indem sie u. a. erläutern, dass in jede Untersuchung ein Hintergrundwissen mitgebracht wird, das nicht zu negieren sei. So kann das beispielsweise aus Fachliteratur oder Alltagserfahrungen gewonnene Hintergrundwissen dazu dienen, die theoretische Sensibilität zu erhöhen. Aus Fachliteratur gewonnenes Hintergrundwissen kann, folgt man den AutorInnen weiter, auch beim theoretical sampling nützlich sein (vgl. auch Meinefeld 2010, S. 266; Schröer und Schulze 2010, S. 280 ff.).

  5. 5.

    Im Laufe der Untersuchung hat sich herausgestellt, dass einem Teil der Interviewee der Typ der Demenzerkrankung (vgl. die Ausführungen zum Demenzsyndrom unter 2.1) nicht bekannt war. Dies hat sicherlich auch etwas mit den Schwierigkeiten in der Diagnostik zu tun. So gaben einige Interviewee an, die einzige Mitteilung des Arztes/der Ärztin sei gewesen, dass es sich bei der Erkrankung ihrer/ihres Angehörigen um ein Demenzsyndrom bzw. um demenzielle Züge handle.

  6. 6.

    Angehörigen demenziell veränderter Menschen fällt es oft schwer, sich mit ihrem erkrankten Familienmitglied in der Öffentlichkeit zu zeigen. In den letzten Jahren ist allerdings eine Entwicklung zu beobachten, die der Stigmatisierung von demenziell veränderten Menschen entgegenwirken könnte: Menschen mit Demenz in einem frühen Stadium treten vermehrt in der Öffentlichkeit und auch in der Fachwelt auf und machen sich für ihre Bedürfnisse stark. So trat beispielsweise auf dem 6. Kongress der Deutschen Alzheimergesellschaft im Oktober 2010 eine an Demenz erkrankte Frau auf und hielt ein Referat mit dem Titel: „Die neue Herausforderung Demenz“ (vgl. Rohra 2010, S. 25 ff.).

  7. 7.

    Hier kann das Nichtzustandekommen von Interviewsituationen über ÄrztInnen und Apotheken beispielsweise als ein Ausdruck der permanenten Überforderungssituation gewertet werden, in der sich viele Hauptbezugspersonen bei der häuslichen Versorgung eines demenziell veränderten Angehörigen befinden.

  8. 8.

    Die Anzahl der Hauptbezugspersonen stimmt nicht mit der Fallzahl überein, da in einigen Unterstützungsarrangements mehr als eine Person als Hauptbezugsperson fungiert und entsprechend mehrere Personen am Interview teilgenommen haben.

  9. 9.

    In einigen Interviews entstand der Eindruck, dass die Interviewee die Interviewsituation auch als ein Gespräch (mit einer nicht demenziell veränderten Person) wertschätzten. Sie lenkten das Thema immer wieder auf für sie relevante Themenfelder, die mit Untersuchungsfragen teilweise nichts zu tun hatten. Im Rahmen dieser Untersuchung wurde diese „Gesprächskontrolle“(vgl. 5.3.3) als Bewältigungsstrategie gedeutet, da aus einer Interviewsituation eine in Bezug auf die Inhalte von den Interviewee völlig bestimmte Gesprächssituation wurde, um so zumindest temporär den Verlust wegfallender GesprächspartnerInnen zu kompensieren.

  10. 10.

    Viele von ihnen nutzten die Gelegenheit, ihrem „Ärger Luft zu machen“ und ihre überwiegend schlechten Erfahrungen mit der Begutachtungssituation und der Verfahrensweise des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen mitzuteilen.

  11. 11.

    So führt Kelle (2003) aus, dass Glaser und Strauss (1967) „der statistischen Analyse quantitativer Daten“ (S. 4) ein eigenes Kapitel widmen, das in der Sekundärliteratur kaum rezipiert würde.

  12. 12.

    Für eine detaillierte Beschreibung und Übersicht über die methodische Weiterentwicklung der jeweiligen Ideen von Glaser und Strauss eignet sich der Aufsatz von Udo Kelle (2003, S. 10 ff.).

  13. 13.

    Zum Verhältnis von Abduktion, Deduktion und Induktion empfiehlt sich der Aufsatz von Reichertz (2010, S. 276 ff.). Allerdings thematisiert der Autor dieses nicht in Bezug auf die Grounded Theory.

  14. 14.

    Flick (2010, S. 309 ff.) diskutiert in seinem Beitrag Möglichkeiten der Triangulation in der qualitativen Forschung. In Anlehnung an Denzin hebt der Autor (2010, S. 312 ff.) vier unterschiedliche Möglichkeiten der Triangulation, wie sie in der qualitativen Forschung zum Einsatz kommen, hervor und ergänzt sie anschließend durch eine fünfte. Zunächst werden die „Daten-Triangulationen“ (beispielsweise die Triangulation visueller und auditiver Daten), die „Investigator-Triangulation“ (beispielsweise die Betrachtung der Daten durch mehrere Personen im Sinne einer ForscherInnenwerkstatt), die „Within-Method-Triangulation“ (hierbei werden Stärken unterschiedlicher Zugänge systematisch miteinander verbunden, beispielsweise der Zugang des Leitfadeninterviews mit dem der Erzählung) und die „Between-Method-Triangulation“ (also die Kombination verschiedener Methoden) benannt. Anschließend verweist der Autor (ebd.) auf eine fünfte Art der Triangulation: der „systematischen Perspektiven Triangulation“ (ebd., S. 315), bei der „gezielt verschiedene Forschungsperspektiven qualitativer Forschung miteinander kombiniert [werden]“ (ebd.; Einfügung: S.F.-G.).

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Susanne Frewer-Graumann .

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2014 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Frewer-Graumann, S. (2014). Die empirische Analyse – methodische und methodologische Aspekte. In: Zwischen Fremdfürsorge und Selbstfürsorge. Soziale Arbeit als Wohlfahrtsproduktion, vol 3. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05273-7_4

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-05273-7_4

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-05272-0

  • Online ISBN: 978-3-658-05273-7

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

Publish with us

Policies and ethics