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Politikberatung und Ethik

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Handbuch Politikberatung
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Zusammenfassung

Dieser Beitrag integriert Grundsätze und Standards professioneller Politikberatung in einem dreistufigen Kriterienkatalog, der moralisch-rechtliche, ethische und instrumentell-technische Standards und Prinzipien hierarchisiert. Überdies definiert er einen ethischen Orientierungs- und Anspruchsrahmen und umreißt diverse praktische Problembereiche. Seine normative Substanz entspringt Inhalt, Geltung und Reichweite der entwickelten Standards und Kriterien. In dieser Form und Konstellation ist dies der erste Kriterienkatalog seiner Art für die Politikberatung.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. zu Formen, Bereichen und Akteuren in der kommerziellen Politikberatung Falk und Römmele 2009.

  2. 2.

    Vgl. zu Herausforderungen und Anforderungen der Politikberatung in einer globalisierten Wissensgesellschaft aus den verschiedensten Perspektiven Falk et al. 2006 sowie Korte 2010.

  3. 3.

    Vgl. hierzu den Diskurs innerhalb der Branche de’ge’pol 2010 sowie Rafat 2012, S. 83–92.

  4. 4.

    Der vorliegende Aufsatz basiert auf der im Jahr 2012 im transcript Verlag erschienen Publikation des Autors, vgl. Rafat 2012.

  5. 5.

    Im vorliegenden Aufsatz wird begrifflich zwischen Moral und Ethik unterschieden (vgl. Habermas 1991, S. 9). Unter Moral wird hier immer eine universalistische Prinzipienmoral verstanden, weshalb man in diesem Zusammenhang auch von Prinzipienethiken spricht. Solche Theorien (vgl. Kant, Habermas, Rawls) sind fähig, intersubjektiv gültige Prinzipien zu begründen, die das menschliche Handeln in moralischer Hinsicht beurteilbar machen (richtig/falsch). Unter Ethik wird hier immer eine partikularistische Disziplin verstanden, deren Leitfrage die Frage nach dem Guten ist (vgl. Aristoteles, Gadamer, Bubner). Sie formuliert Werte, die das menschliche Handeln in ethischer Hinsicht beurteilbar machen (gut/besser bzw. schlecht/schlechter). Diese Werte sind jedoch immer subjekt- bzw. kontextrelativ. Innerhalb der Philosophie und der politischen Ideengeschichte wird immer wieder die Frage diskutiert, ob die Moral die Ethik oder die Ethik die Moral begründen kann – eine Debatte, die im Rahmen dieses Aufsatzes nicht annähernd aufgegriffen und diskutiert werden kann. Daher hier nur so viel: In diesem Kontext wird von einer strikten Bereichsabgrenzung ausgegangen, wie sie insgesamt von Theorien vertreten wird, die sich in einer direkten oder indirekten Nachfolge zu Kant verorten (vgl. Habermas und Rawls).

  6. 6.

    Instrumentell-technische bzw. pragmatische Probleme sind solche, die in die Kompetenzbereiche verschiedener theoretischer und angewandter Wissenschaften fallen: Das, was der Berater rät, gründet auf ein Wissen, dass erstens nicht allgemein und notwendig und zweitens fehlbar ist. Allgemein kann dieses Wissen nicht sein, weil dieses Wissen sich darauf bezieht, was für X in der Situation A gut zu tun ist, und fehlbar muss dieses Wissen sein, weil es sich um ein Wissen über die Welt und den Handelnden handelt (vgl. Habermas 1973, S. 171).

  7. 7.

    Vgl. hierzu auch Bentele 2009, S. 27, der zu einer ähnlichen Intuition kommt.

  8. 8.

    Vgl. hierzu auch den Kriterienkatalog zum Qualitätsmanagement 2010, S. 40 und die ICCO-Stockholm-Charta 2009, S. 288.

  9. 9.

    Vgl. hierzu auch den Kriterienkatalog zum Qualitätsmanagement 2010, S. 40.

  10. 10.

    Vgl. hierzu auch die ICCO-Stockholm-Charta 2009, S. 288.

  11. 11.

    Vgl. hierzu auch den Code de Lisbonne 2009, S. 281, die sieben Selbstverpflichtungen eines DPRG-Mitglieds 2009, S. 285 und die DRPR-Richtlinien zur Kontaktaufnahme im politischen Raum 2009, S. 299.

  12. 12.

    Vgl. hierzu auch den Kriterienkatalog zum Qualitätsmanagement 2010, S. 41 und den Code de Lisbonne 2009, S. 282.

  13. 13.

    Vgl. hierzu auch den de’ge’pol-Verhaltenskodex 2010, S. 34 und die ICCO-Stockholm-Charta 2009, S. 288.

  14. 14.

    Vgl. hierzu auch den Kriterienkatalog zum Qualitätsmanagement 2010, S. 41 und den Code de Lisbonne 2009, S. 281.

  15. 15.

    Vgl. hierzu auch den Kriterienkatalog zum Qualitätsmanagement 2010, S. 50, den Code de Lisbonne 2009, S. 284 und den de’ge’pol-Verhaltenskodex 2010, S. 36.

  16. 16.

    Vgl. hierzu auch den Kriterienkatalog zum Qualitätsmanagement 2010, S. 51 und den Code de Lisbonne 2009, S. 282.

  17. 17.

    Vgl. hierzu auch den Kriterienkatalog zum Qualitätsmanagement 2010, S. 51.

  18. 18.

    Vgl. hierzu auch den Kriterienkatalog zum Qualitätsmanagement 2010, S. 48, den Code de Lisbonne 2009, S. 282 und den de’ge’pol-Verhaltenskodex 2010, S. 36.

  19. 19.

    Vgl. hierzu auch den Kriterienkatalog zum Qualitätsmanagement 2010, S. 38.

  20. 20.

    Vgl. hierzu auch den Kriterienkatalog zum Qualitätsmanagement 2010, S. 39.

  21. 21.

    Vgl. hierzu auch den Kriterienkatalog zum Qualitätsmanagement 2010, S. 39.

  22. 22.

    Vgl. hierzu auch den Kriterienkatalog zum Qualitätsmanagement 2010, S. 40.

  23. 23.

    Vgl. hierzu auch den Kriterienkatalog zum Qualitätsmanagement 2010, S. 42.

  24. 24.

    Vgl. hierzu auch den Kriterienkatalog zum Qualitätsmanagement 2010, S. 45.

  25. 25.

    Vgl. hierzu auch den Kriterienkatalog zum Qualitätsmanagement 2010, S. 47.

  26. 26.

    Vgl. hierzu auch den Kriterienkatalog zum Qualitätsmanagement 2010, S. 43.

  27. 27.

    Vgl. hierzu auch den Kriterienkatalog zum Qualitätsmanagement 2010, S. 44.

  28. 28.

    Vgl. hierzu auch den Kriterienkatalog zum Qualitätsmanagement 2010, S. 45.

  29. 29.

    Vgl. hierzu auch den Kriterienkatalog zum Qualitätsmanagement 2010, S. 46.

  30. 30.

    Vgl. hierzu auch den Kriterienkatalog zum Qualitätsmanagement 2010, S. 47.

  31. 31.

    Vgl. hierzu auch den Kriterienkatalog zum Qualitätsmanagement 2010, S. 48.

  32. 32.

    Vgl. hierzu auch den Kriterienkatalog zum Qualitätsmanagement 2010, S. 49.

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Rafat, S. (2019). Politikberatung und Ethik. In: Falk, S., Glaab, M., Römmele, A., Schober, H., Thunert, M. (eds) Handbuch Politikberatung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03483-2_10

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