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Zusammenfassung

Gifte stellen wegen ihrer hohen biochemischen Energie Mittel dar, denen die Fähigkeit zukommt, Menschen und Tiere in dem Leben einzelner ihrer Körperteile oder in ihrem Gesamtleben in irgendeinem Umfange schnell oder langsam für eine gewisse Zeit oder für immer, bis zur Vernichtung auf nicht mechanischem Wege zu schädigen. Die nächstliegende Nutzanwendung dieser Erkenntnis für Jagd, Kampf und Krieg haben die Menschen schon in frühesten Epochen ihres Daseins hier auf Erden gemacht. Deswegen haben sie zur Erhöhung der zerstörenden Kraft von körperverletzenden Waffen diese vielfach mit Giften versehen, die in die geschaffenen Wunden gelangen und yon hier den Weg zu lebenswichtigen Organen finden sollten. Was so in Asien und Afrika heute noch reich in Übung ist, haben die frühesten Menschen europäischer Gebiete in viel geringerem Umfange getan, wesentlich wohl deswegen, weil ihnen das erforderliche Giftwissen fehlte. Mit der in Europa wachsenden Gesittung wuchs auch die instinktive Scheu vor dem Gifte als Kampfmittel: Römer und Griechen, Feldherren, Dichter, Philosophen und Geschichtschreiber konnten kaum genug warnende und verurteilende Worte finden, um schon nur den Gedanken als Beleidigung menschlicher Würde und Gesittung zurückzuweisen, daß man seinen Feind durch heimlich beigebrachtes Gift oder im offenen Kampfe durch den schwirrenden Pfeil als Giftträger töten sollte.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Lewin, L. (1920). Gifte als Kriegsmittel. In: Die Gifte in der Weltgeschichte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91897-1_12

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