Uni- und Multivariate Arima-Zeitreihenmodelle in der ÖKologischen Prozessforschung

Zusammenfassung

Im angloamerikanischen Raum spielen Verfahren der Zeitreihenanalyse, spätestens seit der gemeinsamen Konferenz des ‘SIAM Institute for Mathematics and Society’ und der ‘National Science Foundation’ über “Time Series and Ecolocigal Processes” im Jahre 1977 [2] eine bedeutende Rolle in der ökologischen Forschung. Vergleicht man dies mit den Verhältnissen in der Bundesrepublik, so ist das Ergebnis ausgesprochen negativ: Zeitreihenmethoden zählen hier auf dem Gebiet der Umweltforschung zu den ausgesprochenen Außenseitermethoden!

Die Absicht des Beitrages des Autors ist es, einen komprimierten Überblick über Technik und Möglichkeiten von univariaten ARIMA-Verfahren, Transfermodellen (einschließlich Interventionsmodellen) und multivariaten ARIMA-Verfahren zu geben. Besonderer Wert soll dabei auf neue Ansätze zur Modellidentifikation gelegt werden, da die Schwierigkeiten hier nach eigenen Erfahrungen sicherlich ein entscheidender Faktor für die geringe Anwendung dieser Methodik sind.

Anhand einer Studie über “Befindlichkeitsverläufe und Luftschadstoffeinfluß in unterschiedlich umweltbelasteten Gebieten: ein zeitreihenanalytischer Ansatz”, das im Rahmen des Forschungsvorhabens “Auswirkungen von Luftverunreinigungen auf den Menschen” vom Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen (Nr. 6497-V/6b-5161/80) durchgeführt wurde [1], soll ein praktisches Anwendungsbeispiel gegeben werden und Möglichkeiten und Probleme dieses Ansatz kritisch diskutiert werden.