Zusammenfassung
Es gibt wenige spezielle Sprachtests für hörgeschädigte Kinder. Die vorhandenen kommen aus dem amerikanischen und englischen Sprachraum und können nicht einfach übersetzt und auf die deutsche Sprache übertragen werden. Einerseits erfolgt die Sprachentwicklung im Englischen in anderen Phasen als im Deutschen. Andererseits ist die deutsche Syntax völlig anders aufgebaut und weist zudem eine reichere Morphologie auf. Entsprechend sind auch die Fehlerquellen und Schwierigkeiten beim Spracherwerb andere. So kann es in den nächsten Kapiteln weniger um standardisierte Tests gehen, als vielmehr um die Anpassung bekannter Verfahren der Sprachentwicklungsdiagnostik auf die spezielle Situation hörgeschädigter Kinder. Dazu gehören neben der Auswahl geeigneter Untersuchungsmethoden auch die äußeren Rahmenbedingungen, unter denen die Diagnostik stattfindet, sowie spezielle Beobachtungs- und Auswertungskriterien.
Nicht zuletzt ist die Herangehensweise auch vom Alter des Kindes abhängig. Beim kleinen Kind nimmt die Befragung der Eltern naturgemäß einen breiteren Raum ein als bei Schulkindern. Die Elternbefragung als diagnostisches Instrument ist aber prinzipiell nicht unproblematisch.
Schließlich folgt im Anschluß an die Besprechung der einzelnen Diagnostikmethoden noch ein gesondertes Kapitel zu den Besonderheiten der präoperativen Diagnostik bei einer Cochlear-Implantation.
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Thiel, M.M. (2000). Logopädische Diagnostik. In: Logopädie bei kindlichen Hörstörungen. Rehabilitation und Prävention, vol 55. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57160-2_6
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