ATL „Atmen“

Zusammenfassung

Wie bereits schon mehrfach in Einleitungen zu anderen ATL-Kapiteln erwähnt wird, manifestieren sich alle elementaren Lebensäußerungen für den Menschen in der für ihn sichtbaren und belebten Welt in einem Rhythmus von Spannung und Entspannung. An zentraler Stelle dieser Rhythmen steht für den Menschen die Atmung. Vorgeburtlich mit der mütterlichen Atmung, von Geburt an mit dem Entfalten der Lungen und den ersten Atemzügen bis zum Erlöschen der Atmung im Tod. Der Atem ist der Mittler an der Grenze zwischen Mensch und Umwelt. Diese Grenze ist eine hochempfindliche Membran, in deren Bereich sich direkt oder symbolisiert Störungen zwischen Mensch und Umwelt, Störungen in der Gesamtheit des Menschen und Störungen in der Umwelt manifestieren. Die immense Bedeutung der Atmung für den Menschen wird dadurch klar, daß ein Mensch ohne Flüssigkeit mehrere Tage, ohne Nahrung sogar Wochen, aber ohne Atmung nur sehr kurze Zeit überleben kann. Die zentrale Bedeutung „Atmen = Leben“hat in allen Kulturen zu allen Zeiten ihren Niederschlag gefunden. In Religionen und Philosophien hat die Atmung und ihre Rhythmik ihren Mittelpunkt („Der göttliche Atem, der die Welt erschafft und belebt“, Atemmeditationen u.a.). Desgleichen hatte und hat die Atmung zentrale Bedeutung für die Heilkunde zu allen Zeiten. Für das Individuum Mensch bewegt sich der Vorgang „Atmen“zwischen den Polen „bewußt und unbewußt“.