ATL „Sich bewegen“

Zusammenfassung

So wie in den Kapiteln „Kommunizieren“, „Sich beschäftigen“, „Sinn finden“u.a. ausführlich dargestellt, gehört es zum menschlichen Leben und zum Leben eines jeden anderen Wesens, tätig zu sein. Einer der Hauptaspekte dieses „Tätigseins“ist das „Sich bewegen“. Mit Bewegung wird der Mensch in seiner Welt und seiner Umgebung aktiv, geht auf sie zu, erfährt sie, gestaltet sie und wird von ihr gestaltet. Bewegung löst im Körper des Menschen in einer Vielzahl von Rezeptionssystemen afferente, das heißt zum ZNS hin verlaufende, das ZNS stimulierende Impulse aus. Solche Informationen, z.B. über die Spannung der Muskeln, der Stellung der Extremitäten im Raum, werden in Strukturen des ZNS registriert und verarbeitet. Als modifizierend-regulierende Impulse werden dann die Reaktionen des ZNS auf diese Informationen an entsprechende Erfolgsstrukturen versandt (Abb. 2.1). Aus diesen Zusammenhängen wird deutlich, daß Bewegung, Registrierung der Bewegung, Sensibilität, Sensorik (z.B. Sehen, Hören), Gleichgewicht, Verarbeitung, Reaktion, erneute Bewegung und Selbst- bzw. Körpergefühl funktionell eine Einheit sind. Damit sich der Mensch bewegen kann, muß er zu Beginn seines Lebens Bewegung lernen und diese Bewegung dann fortwährend ausüben. Der sich willkürlich bewegende Mensch bekommt „Bewegungspraxis“. Werden bewegungsspezifische Strukturen gestört, kann die „Praxis“gestört werden, kann „Apraxie“die Folge sein.