Zusammenfassung
Man mag die Frage, ob in der Geschichte der Menschheit als Ganzes genommen irgendein sogenannter Fortschritt erkennbar ist oder nicht, noch so skeptisch behandeln, in manchen ihrer Teilgebiete und besonders in der Geschichte der Naturwissenschaften ist so etwas wie eine Entwicklung aus divergierenden Anfängen zu einem gemeinsamen Ziele — und das ist doch der Sinn des Fortschrittgedankens — jedenfalls nicht zu verkennen. Natürlich muß man sich hier, wo es sich um ein „Ganzes“ und seine „Momente“ handelt, davor hüten, von dem „Moment“ der Geschichte der Naturwissenschaften auf das „Ganze“ der Geschichte der Menschheit zu schließen. Ein solcher Schluß ist nur bei „Summen“ erlaubt, die man natürlich restlos, d. h. auch in ihrem Gesamtcharakter, aus ihren Teilen aufbauen kann, nie aber bei sogenannten „Ganzheiten“ oder, wie wir später genauer sagen werden, „Gestalten“ und „Systemen“.
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Literatur
Vgl. des Verfassers Abhandlung: „Naturalismus und Historismus als Leitideen der modernen Naturwissenschaft“ (Verhandlungen d. Nat. Ver. Hbg., 4. F., Bd. 1, H. 2–4, Hamburg 1923).
Erst wenn es gelungen sein wird, die prinzipiell wichtigen organischen Ganzheiten — „Gestalten“ — von physischen „Gestalten“ (Köhler [1920]) deduktiv abzuleiten, wird die Driesch-Ungerersche Ganzheitsbiologie aus einer theoretisch-deskriptiven — „typologischen“ unserer späteren Terminologie — wieder eine theoretisch- (ganzheits-) kausale Disziplin sein.
Wie das beim Drieschproblem geschehen kann, habe ich in meiner Hamburger Antrittsvorlesung: Das Mechanismus-Vitalismus-Problem im Lichte neuerer logischer Untersuchungen“ gezeigt. Vgl. Bio log. Zentralbl. 46, 4, 1926.
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Meyer, A. (1926). Einleitung. In: Logik der Morphologie im Rahmen einer Logik der gesamten Biologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50733-5_1
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