Zusammenfassung
Die Frage nach der Wirksamkeit einer therapeutischen Intervention für den Patienten ist eine der häufigsten in der Praxis, sei es, weil ein Patient nicht gut auf eine bisher angewandte therapeutische Methode reagiert hat, weil ein neuer Therapieansatz entstanden ist und der Therapeut herausfinden muss, ob er sich besser als die bis dahin angewandten eignet oder weil die Kranken- oder Unfallversicherungen an einem Behandlungskonzept zweifeln und die Kosten für die Behandlung deshalb nicht übernehmen wollen.
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Notes
- 1.
Eine konventionelle Therapie ist eine in der Praxis akzeptierte/gängige und evtl. wissenschaftlich überprüfte Therapie.
- 2.
Die Begriffe Vergleichs- und Kontrollgruppe werden häufig als Synonyme verwendet, daher sollte man stets im Methodenteil der Studie nachlesen, ob und welche Art der Therapie in der Vergleichs- bzw. Kontrollgruppe angewendet wird.
- 3.
Die Entscheidung über die Aufnahme in eine Studie erfolgt anhand der Einschluss- und Ausschlusskriterien, welche z.B. die Diagnose, Schweregrad der Erkrankung, Alter, Verständnis des Vorgehens in der Studie, Kontraindikationen etc. umfassen. Zudem hängt sie von der Einwilligung des Patienten ab.
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Eine Effektgröße von 0,2 bedeutet einen kleinen, 0,5 einen mittleren und mindestens 0,8 einen großen Effekt (Cohen 1988).
- 5.
Signifikanzniveau: Ein Signifikanzniveau von beispielsweise α = 0,05 bedeutet ein 5%-iges Risiko, sich fälschlicherweise zugunsten der H1 (Hypothese, die annimmt, dass ein signifikanter Unterschied zwischen zwei Gruppen existiert) zu entscheiden, d.h. einen signifikanten Unterschied anzunehmen, obwohl tatsächlich gar keiner existiert (Fehler 1. Art) .
Teststärke: Eine Teststärke von beispielsweise 0,8 bedeutet eine 80%-ige Wahrscheinlichkeit, eine richtige H1 als richtig zu identifizieren, d.h. einen signifikanten Unterschied anzuzeigen, wenn er tatsächlich existiert. Oder anders ausgedrückt: Sie begrenzt das Risiko auf 20%, eine richtige H1 für falsch zu halten (d.h. der β-Fehler beträgt β = 0,2 (Fehler 2. Art))) .
- 6.
Der Begriff „key outcome“ in PEDro wird hier als „Schlüsselgröße“ bezeichnet, also eine wichtige Zielgröße zur Bestimmung der Wirksamkeit einer Intervention.
- 7.
Eine Multicenter-Studie ist eine Studie, die an mehreren klinischen Einrichtungen durchgeführt wird. Ziele, Patientengruppen, Vorgehensweise etc. sind dabei an allen Orten gleich.
- 8.
Die Epidemiologie (von griech. epi „auf, über“, demos „Volk“, logos „Lehre“) ist eine wissenschaftliche Disziplin, die sich mit der Verteilung von Krankheiten in einer Bevölkerung und mit den Faktoren beschäftigt, welche diese Verteilung beeinflussen.
- 9.
Allerdings hängen die Berechnungen der Konfidenzintervalle ebenfalls von der Anzahl Versuchsteilnehmer ab.
- 10.
Beachte: Die CER berechnet sich im weiter unten beschriebenen Fall (Verringerung der Wahrscheinlichkeit, dass ein negatives Ereignis auftritt) anders, denn dort wird die Anzahl der negativen Ereignisse als Zähler eingesetzt (der Nenner bleibt gleich). Dasselbe gilt für die EER. Wenn man später daraus die Number Needed to Treat ausrechnet, erhält man für beide Fälle aber dasselbe Ergebnis.
- 11.
Beachte: Die CER wird im weiter oben beschriebenen Fall (Erhöhung der Wahrscheinlichkeit, dass ein positives Ereignis auftritt) anders ausgerechnet, denn dort wird die Anzahl der positiven Ereignisse als Zähler eingesetzt. Der Nenner bleibt gleich. Dasselbe gilt für die EER. Wenn man später daraus die Number Needed to Treat ausrechnet, erhält man für beide Fälle dasselbe Ergebnis.
- 12.
Eigentlich empfiehlt sich, den Übersichtsartikel zuerst zu lesen, weil er neuer als die Primärstudien ist und, da es sich um einen systematischen Übersichtsartikel handelt, in der Evidenzstufe auf höherem Niveau als einzelne RCTs steht. Weil es in diesem Kapitel aber um die Analyse von Primärstudien geht, wird hier eine RCT für die weitere Bearbeitung des Fallbeispiels gewählt.
- 13.
Internet-Link für Download: ▶ http://extras.springer.com/978-3-642-40635-5
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Mangold, S. (2013). Wirksamkeit einer Therapie. In: Evidenzbasiertes Arbeiten in der Physio- und Ergotherapie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-40636-2_18
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