Zusammenfassung
Normalerweise verändert sich der Zustand der Patienten mit der Zeit, besonders in der akuten Krankheitsphase. Wenn sich beim Patienten Veränderungen der Zielgröße ergeben, so sollten die Testergebnisse des Patienten vor und nach der Veränderung entsprechend unterschiedlich ausfallen. Das Gütekriterium, welches die Empfindlichkeit eines Tests auf Änderungen untersucht, heißt Sensitivität, auch Änderungssensitivität oder Trennschärfe genannt (engl.: sensitivity to change).
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Notes
- 1.
Häufig wird im Englischen „responsiveness“ als Synonym für „sensitivity to change“ verwendet. Manche definieren „responsiveness“ enger, d.h. als klinisch bedeutungsvolle (wichtige) Änderung.
- 2.
Diese Definition der Sensitivität gilt für Tests mit mehr als zwei Merkmalsausprägungen. Für dichotome Tests gilt eine andere Definition dieses Begriffes (Kap. 14.2).
- 3.
Der Koeffizient kann auch einen negativen Wert annehmen, d.h. zwischen 0 und –1 liegen. Wenn beispielsweise die Anzahl erfolgreich bewältigter Aufgaben (Test A) mit der benötigten Zeit anderer Aufgaben (Test B) korreliert wird, so sollte sich ein negativer Koeffizient ergeben, denn je kürzer die Zeit pro Aufgabe ist, desto mehr Aufgaben kann der Patient in einer bestimmten Zeit erledigen. Als Richtwerte für den Koeffizienten gelten dieselben Werte, nur sind sie negativ (z.B. hohe Korrelation bei einem Korrelationskoeffizienten zwischen –0,6 und –1).
- 4.
Da es sich um mehrere Gütekriterien handelt, sind hier die Leitfragen aus Kap. 16-19 zusammengestellt. Teilweise sind sie in etwas anderem Wortlaut formuliert, um sie für die verschiedenen Gütekriterien zusammenzufassen. Wenn eine Leitfrage nur auf bestimmte Gütekriterien anwendbar ist, wird explizit darauf hingewiesen.
- 5.
Die Antwort auf diese Leitfrage ging nicht eindeutig aus dem Artikel hervor. Um diese Leitfrage im Rahmen des Fallbeispiels nicht offen zu lassen, wurde einer der Autoren der Studie kontaktiert. Er bestätigte, dass die Referenzstandards bei der gesamten Stichprobe angewendet wurden. Durch fehlende Werte entweder in der EA-Domäne oder dem jeweiligen Referenzstandard konnte die Gesamtzahl der Wertepaare reduziert sein, sie lag jedoch bei allen Vergleichen bei n > 500.
- 6.
Das Konkordanzmaß Kappa bietet gegenüber dem Pearson Korrelationskoeffizienten den Vorteil, dass es nur den Anteil der Übereinstimmung bestimmt, welcher über eine Zufallserwartung hinausgeht.
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Mangold, S. (2013). Tests mit mehr als 2 Merkmalsausprägungen: Überprüfung der Sensitivität. In: Evidenzbasiertes Arbeiten in der Physio- und Ergotherapie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-40636-2_17
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