Zusammenfassung
An der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) wurde im Herbst 2010 ein Klinisches Ethikkomitee gegründet. Damit reiht Göttingen sich in die vor allem im vergangenen Jahrzehnt stetig gewachsene Anzahl universitärer Kliniken ein, die ein solches Gremium an ihrem Hause einrichten (vgl. Frewer et al. 2008; Dörries 2010).
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Notes
- 1.
Eine 2007 durchgeführte Umfrage ergab, dass bis dahin bereits 18 Universitätskliniken in Deutschland über ein Klinisches Ethikkomitee verfügten oder dabei waren eines aufzubauen; vgl. hierzu Vollmann (2008).
- 2.
Zum Prozess der Implementierung vgl. Vollmann (2010).
- 3.
Während in Erlangen das Klinische Ethikkomitee dafür sorgte, dass die Strukturen für die Palliativmedizin etabliert wurden (vgl. Rascher 2008), so hat in Göttingen die Palliativmedizin den Hauptimpuls zur Etablierung des Klinischen Ethikkomitees gegeben.
- 4.
Aufgrund fehlender offizieller Strukturen wurde bis zur Implementierung des Ethikkomitees die praktische Ethikberatung durch die Abteilung Palliativmedizin übernommen.
- 5.
Vgl. auch die sechs Stufen zur Implementierung eines Ethikkomitees von Neitzke (2010).
- 6.
Die Annahme, ein Ethikkomitee lasse sich zur regulären Arbeitszeit quasi „nebenbei“ erledigen, ist ein Trugschluss. Sowohl der inhaltliche als auch der administrative Aufwand erfordern zumindest eine Hilfskraftstelle zur Unterstützung der Vorbereitungsgruppe. Die Zusage einer finanziellen Förderung ist zudem als wichtiges internes Zeichen der Anerkennung zur Unterstützung der Etablierung zu werten.
- 7.
Siehe auch weiter unten die Teilergebnisse der offenen Mitarbeiterbefragung zu Wünschen und Bedenken gegenüber einem Klinischen Ethikkomitee (▶ Abschn. 9.5.2).
- 8.
Die Zitate sind der Geschäftsordnung des Klinischen Ethikkomitees der Universitätsmedizin Göttingen entnommen; vgl. http://www.med.uni-goettingen.de/content/kek.html.
- 9.
Für weitere Modelle der Struktur von Ethikkomitees vgl. z. B. May (2008), Neitzke (2009).
- 10.
Winkler (2008) weist vor dem Hintergrund der Komplexität der Krankenhausversorgung auf die notwendigen Anforderungen bei der Erstellung und Implementierung ethischer Leitlinien hin, die neben dem Inhalt auch „den Prozess der Konsensbildung berücksichtigen“ müssen; vgl. auch Neitzke (2009).
- 11.
Siehe in diesem Kontext insbesondere die Ausführungen von Dörries et al. (2008), Vollmann (2008a), Vorstand der Akademie für Ethik in der Medizin e.V. (2010), Zentrale Ethikkommission (2006).
- 12.
Wir danken Gerald Neitzke für die freundliche Unterstützung.
- 13.
Persönliche Gespräche mit potenziellen Studienteilnehmern lassen vermuten, dass für die niedrige Rücklaufquote die zeitliche Überlastung des medizinischen und pflegerischen Personals verantwortlich ist. Dass dies nicht allein ein Problem der UMG ist, lassen die Zahlen der Hannoveraner Befragung vermuten, in der die Rücklaufquote mit 20% ebenfalls gering war.
- 14.
Für eine spätere statistische Analyse wird jedem Kode eine Variable (Zahlwert) zugeordnet und alle Antworten der Fragebögen mit diesem Leitfaden kodiert, indem ihnen die entsprechende Variable zugeordnet wird. Diese kann dann in SPSS oder ein anderes Statistikprogramm eingegeben werden. An dieser Stelle interessiert jedoch die rein qualitative Verdichtung der Kodes zu Kategorien.
Literatur
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Marx, G., Nauck, F., Alt-Epping, B. (2012). Implementierung eines Klinischen Ethikkomitees. In: Frewer, A., Bruns, F., May, A. (eds) Ethikberatung in der Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-25597-7_9
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