Zusammenfassung
Der neuronale Determinismus behauptet, dass die neuronalen Aktivitäten des Gehirns unsere mentalen Leistungen vollständig determinieren, weil alles, was wir bewusst erleben, durch das physische Gehirngeschehen verursacht ist. Diese starke These lädt dem Kausalbegriff eine große metaphysische Bürde auf. Dies ist Grund genug zu prüfen, was er in den wissenschaftlichen Erklärungen der Hirnforschung leisten kann – und was nicht! Leider ist der Kausalbegriff kein klares Konzept. In der Philosophie oder in der Physik ist er nicht weniger schillernd als in der kognitiven Neurowissenschaft. Insofern sei es den Hirnforschern verziehen, wenn sie ihn nicht sehr präzise benutzen. Unverzeihlich ist es meines Erachtens allerdings, so starke metaphysische Schlussfolgerungen aus diesem unklaren Begriff zu ziehen, wie es in der aktuellen Debatte um Hirnforschung und Willensfreiheit geschieht.
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Falkenburg, B. (2012). Ursachen und was sie erklären. In: Mythos Determinismus. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-25098-9_6
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