Zusammenfassung
Trotz zahlreicher Anstrengungen in den letzten Jahren, die perioperative und posttraumatische Akutschmerztherapie zu verbessern, ist diese nach wie vor unzureichend. Aktuelle Untersuchungen in Deutschland und verschiedenen Ländern Europas zeigen, dass eine eklatante Unter- und Fehlversorgungssituation vorliegt. Schmerz ist keine notwendige Begleiterscheinung von medizinischen Maßnahmen; die medizinischen Möglichkeiten einer ausreichenden Schmerztherapie sind prinzipiell vorhanden. Eine adäquate Schmerztherapie ist eine wesentliche Voraussetzung für eine rasche Genesung und kann das postoperative Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko reduzieren. Zunehmend wichtig ist die Vermeidung von Spätfolgen. Mittelstarke bis starke Schmerzen sind unabhängige Risikofaktoren für die Entwicklung chronischer postoperativer Schmerzen. Eine adäquate perioperative Schmerztherapie kann die Inzidenz chronischer Schmerzen nach Operationen senken. Eine optimierte Schmerztherapie ist mit einer Kostenersparnis und einer kürzeren Behandlungsdauer assoziiert.
Studien konnten zeigen, dass Patienten zu 50–70 % gerade wegen Schmerzen die Ambulanz einer Klinik aufsuchen. Patienten messen dem Schmerz eine große Bedeutung bei und verknüpfen den Erfolg der medizinischen Behandlung mit der Beseitigung der Schmerzen. Bereits in den Vereinbarungen der Berufsverbände aus dem Jahre 1992 wurde deshalb richtig festgestellt:
„Die Schmerzbehandlung verbessert die Lebensqualität des Patienten und kann die Heilungschancen erhöhen, sowie die Behandlungsdauer verkürzen.“
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Simanski, C., Neugebauer, E.A.M. (2013). Schmerztherapie. In: Jauch, KW., Mutschler, W., Hoffmann, J., Kanz, KG. (eds) Chirurgie Basisweiterbildung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-23804-8_3
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