Zusammenfassung
Nach dem einleitenden ersten Kapitel wurde im zweiten Kapitel in die veränderten Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen eingeführt, welche die Notwendigkeit zu einem Einstieg in einen Veränderungsprozess nachhaltig unterstreichen. Klar wurde alsbald, dass in den unterschiedlichen Systemebenen eine Ziellosigkeit vorherrscht, welche zu den beschriebenen Problemen führt. Die Finanzkrise des Sozialstaates wird es unumgänglich machen, über eine Priorisierung und rationale Allokation zügig in einen Diskussionsprozess einzusteigen (vgl. Abb. 2.4). Nur so kann eine Rationierung von Leistungen verhindert werden, die heute schon teilweise auf der Health Professional-Patienten-Ebene stattfindet. Ein wichtiges Instrument, welches bisher im Gesundheitswesen noch wenig Beachtung gefunden hat, ist die sinnvolle Rationalisierung mit Blick auf die eigentlichen Ziele im Gesundheitswesen. Der Begriff der Rationalisierung ist bisher überwiegend negativ besetzt, da einseitig Kosten gespart werden sollen, meist durch Personalabbau und unreflektierte Kürzungen von Leistungen. Um eine entsprechende Diskussion zielgerichtet führen zu können, bedarf es einer klaren Orientierung, die in Abb. 2.6 geliefert wurde. Aus anzustrebenden Rahmenbedingungen wurden sechs Veränderungsimperative abgeleitet. Im Kern geht es dabei um eine konsequente Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Patienten und aller übrigen Anspruchsgruppen. Dies verlangt jedoch die Infragestellung der momentanen Strukturen. Die Versorgung benötigt Health Professionals, welche in effektiven Teams zusammenarbeiten, was ein aktives und modernes Personalmanagement verlangt. Die Zeit einer reinen Verwaltung von Personalbeständen muss allein aus diesem Grund beendet werden. Routinemäßig erfolgen muss die Ergebnismessung, jedoch nicht um Kontrolle auszuüben, sondern um Verbesserungsprozesse zu initiieren und umzusetzen. Nur durch die Outcome-Messung lassen sich Veränderungen tatsächlich belegen, die dann sowohl den Patienten mit Blick auf ihre Gesundheit nutzen als auch den Health Professionals die Möglichkeit eröffnen, ein Feedback auf den Erfolg ihrer Arbeit zu erhalten. Um hier entsprechende Anreize setzen zu können, wurde der Ansatz eines Wettbewerbs mit Blick auf die Leistungen eingeführt. Hier geht es darum, auch den Organisationen Anreize zu bieten, entsprechende Strukturen und Strategien zur Steigerung der Qualität zu schaffen.
Die Schwachen und Kranken zu schützen, ist die Würde der Gesunden.
(Klaus Dörner)
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References
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Offermanns, G. (2011). Zusammenfassung und Ausblick. In: Prozess- und Ressourcensteuerung im Gesundheitssystem. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-18432-1_6
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