Zusammenfassung
Wie können die dargestellten stressbedingten Risiken für die körperliche und psychische Gesundheit reduziert werden? Aus dem vorgestellten Anforderungs- Ressourcen-Modell lassen sich mehrere relevante Ansatzpunkte für gezielte Interventionen zur Reduktion stressbedingter Gesundheitsrisiken ableiten. Es erscheint sinnvoll, sich über die unterschiedlichen Interventionsebenen Klarheit zu verschaffen, um die Möglichkeiten, aber auch Begrenzungen des eigenen Interventionsansatzes zu erkennen. Grundsätzlich kann zwischen individuellen Möglichkeiten der Stressbewältigung, also dem, was der Einzelne tun kann, und einem struktur- bzw. verhältnisorientierten Stressmanagement, also dem, was die jeweilige Organisation bzw. die jeweiligen Entscheidungsträger und Führungsverantwortlichen tun können, unterschieden werden. Letzteres zielt auf eine Veränderung von überindividuellen belastenden Strukturen, die außerhalb des unmittelbaren Einflussbereichs des Einzelnen liegen. Um nachhaltige Präventionswirkungen zu erzielen, ist im Sinne des »Setting-Ansatzes« der Gesundheitsförderung der Weltgesundheitsorganisation (vgl. Lobnig & Pelikan, 1998) eine Integration von individuumsorientierten Stressbewältigungstrainings mit strukturellen Interventionsmaßnahmen in umschriebenen »Settings« (Schule, Betrieb, Gemeinde, Krankenhaus) anzustreben. Dadurch können einseitige Schuldzuschreibungen vermieden werden, und es wird der Komplexität des Stressgeschehens Rechnung getragen, das sowohl durch objektive Belastungsfaktoren als auch durch subjektive Formen der Belastungsverarbeitung bestimmt wird. Das hier vorgelegte Gesundheitsförderungsprogramm entspricht dem ersten, individuums- bzw. verhaltensorientierten Interventionsansatz. Wege der individuellen Belastungsbewältigung werden im Folgenden, Möglichkeiten des strukturellen Stressmanagements am Schluss dieses Kapitels (► Abschn. 3.3) erörtert.
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Kaluza, G. (2011). Belastungsbewältigung. In: Stressbewältigung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-13720-4_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-13720-4_3
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