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Zusammenfassung

Wie in den vorangegangenen Abschnitten dargelegt wurde, hat sich zwischen einer rein quantitativ erfassten frühkindlichen/kindlichen Belastung mit Kriegserlebnissen und dem psychischen/psychosomatischen Gesundheitszustand der Probanden kein nachweisbarer Zusammenhang belegen lassen. Auf die Limitierungen unseres Vorgehens wurde bereits mehrfach eingegangen, so dass diese hier nicht wiederholt werden müssen. Natürlich gilt unser Interesse aber nicht nur dem seelischen Gesundheitszustand unserer Probanden, sondern in einem wahrhaft psychosomatischen Sinne dem Gesundheitszustand im Allgemeinen. Dies umfasst also auch solche Krankheitsbilder, die gemeinhin als somatische Störungen angesehen werden. Besondere Aufmerksamkeit genießen dabei natürlich die »großen Killer«, d. h. die Krankheitsbilder, die in heutiger Zeit in besonderem Maße mit der Mortalität verbunden sind: Dies sind die Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (Stichwort: Koronare Herzkrankheit, KHK) und die Neoplasien. Beide sind in hohem Maße mit dem zunehmenden Durchschnittsalter in der Bevölkerung verknüpft. Allerdings dürfen zwischen den beiden Gruppen auch erhebliche Unterschiede hinsichtlich der Pathogenese angenommen werden. Herz-Kreislauf Erkrankungen sind in besonderer Weise mit den jeweiligen Lebensbedingungen in einer Gesellschaft verknüpft, sie sind weitgehend verhaltensabhängig. So hat z. B. das Ess- oder Bewegungsverhalten nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung solcher Störungen. Die Bedeutung genetischer Belastungen tritt dabei, bis auf Ausnahmen, eher in den Hintergrund. Das Ess- und Bewegungsverhalten ist eng mit der Emotionsregulierung eines Menschen verbunden. Dies gilt besonders auch dann, wenn »Genussgifte« den Verhaltensstil prägen und der dauerhafte Konsum insbesondere von Nikotin zusätzlichen steuerenden Einfluss gewinnt. In diesem Sinne werden Herz-Kreislauf-Erkrankungen häufig mit der Stressbelastung eines Menschen und seinen dysfunktionalen Bewältigungsversuchen verbunden.

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Bielmeier, P., Adamek, L., Krumm, B., Lieberz, K. (2011). Die Kriegskinder – Körperliche Erkrankungen heute. In: Seelische Gesundheit im Langzeitverlauf – Die Mannheimer Kohortenstudie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-13057-1_16

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