Zusammenfassung
Physikalisch kann das Schadelinnere als geschlossenes Kompartiment mit drei Hauptelementen – dem Hirngewebe, dem Blutvolumen und dem Liquorraum – angesehen werden. Der knocherne Schadel ist ein starres Behaltnis mit einem Fassungsvermogen von ca. 1500–1800 ml. Er ist gefullt mit etwa 1200– 1300 ml Gehirngewebe, etwa 150 ml Liquor, etwa 200 ml Blut und ca. 20–50 ml anderer Gewebe, z.B. Hirnhaute, Plexus, Ependym). Wenn sich innerhalb des geschlossenen, starren Behaltnisses ein zusatzliches Kompartiment entwickelt, wird zunachst der Liquor verdrangt, weil er mit dem Ruckenmarkraum in Verbindung steht. Danach wird das Blutvolumen in der Umgebung des neuen Kompartiments reduziert, aber insgesamt ergibt dies nicht viel Kompensationsmoglichkeit und geht mit einer Minderdurchblutung des umgebenden Gewebes einher. Als nachstes wird Hirngewebe verdrangt und gegen die starren Umgebungsstrukturen gepresst.
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Hacke, W. (2010). Hirntumoren. In: Neurologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-12382-5_11
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