Zusammenfassung
Viele Menschen haben ein großes Interesse daran zu erfahren, welchen potentiellen Risikofaktoren sie ausgesetzt sind und wie hoch gegebenenfalls ihr persönliches Risiko ist, eine bestimmte Krankheit zu entwickeln. Für den Arzt kann die Kenntnis möglicher Risikofaktoren eines Patienten in mehrfacher Weise von Nutzen sein:
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Vorhersage. Falls ein gesicherter Zusammenhang zwischen einer Krankheit und einem ätiologischen Faktor besteht, lässt sich im Einzelfall die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten einer Krankheit abschätzen.
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Prävention. Sollte es sich um ein vermeidbares Risiko handeln (z. B. Nikotinabusus), kann der Arzt dem Patienten raten, seine Lebensweise zu ändern. Andernfalls (z. B. bei einem genetisch bedingten Faktor) kann er Vorsorgemaßnahmen treffen, um dessen Auswirkungen zu kontrollieren oder abzuschwächen.
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Diagnose. Die Kenntnis, welcher Risikogruppe ein Patient angehört, kann in einem diagnostischen Prozess sehr wichtig sein (⧁ Beispiel 14.1, S. 290).
Das Wissen um Faktoren, die mit einer Krankheit assoziiert sind, ist nicht zuletzt von gesundheitspolitischem Interesse. Falls eine größere Population einem Risikofaktor ausgesetzt ist, kann dessen Beseitigung maßgeblich dazu beitragen, das Auftreten neuer Krankheitsfälle zu verhindern. Ignaz Philipp Semmelweis gelang es beispielsweise um die Mitte des 19. Jahrhunderts, durch hygienische Maßnahmen die durch Kindbettfieber verursachte Mortalität drastisch zu senken (das Personal musste sich mit Chlorkalk die Hände desinfizieren).
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Weiß, C. (2010). Risikostudien. In: Basiswissen Medizinische Statistik. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-11337-6_13
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