Zusammenfassung
Der Ökonom Joseph Schumpeter hat in den 40er Jahren des vergangen Jahr-hunderts die Entwicklung des modernen Kapitalismus als Prozess der „schöp-ferischen Zerstörung“ beschrieben. Der Soziologe Ralf Dahrendorf konnte am Ende dieses Jahrhunderts dem Schöpfertum unternehmerischen Handelns viel abgewinnen, beurteilte seine gesellschaftlichen Konsequenzen allerdings deut-lich zurückhaltender, wenn er schreibt: „die soziale Entwurzelung der Bevöl-kerung wird zur Bedingung von Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit“ (Dah-rendorf 1995 S. 10). Im Folgenden soll dieses Argument wieder aufgegriffen werden mit der These: Soziale Entwurzelung beeinträchtigt sowohl die Ge-sundheit Einzelner als auch die Funktionsfähigkeit ganzer Unternehmen und Gesellschaften. Die soziobiologische Anpassungsfähigkeit des Menschen ist limitiert. Und es besteht die Gefahr, dass sein Schöpfertum versiegt, der lang anhaltende, kontinuierliche Zugewinn an Lebenserwartung ausbleibt und, zu-mindest für Teile der Bevölkerung, wieder ein Verlust an Lebensjahren ein-tritt. Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland bei diesem wichtigen Indikator ohnehin nicht allzu gut ab – trotz hochaufwendiger Systeme sozialer Sicherung (Tab. 1).
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Badura, B., Walter, U., Hehlmann, T. (2010). Herausforderungen betrieblicher Gesundheitspolitik. In: Betriebliche Gesundheitspolitik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-04337-6_2
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