Zusammenfassung
Verursacht durch die Globalisierung haben arbeitsbedingte Mobilitätsanforderungen für Beschäftigte aller Bildungs- und Sozialschichten in den letzten Jahren zugenommen. Dabei unterscheiden sich die Mobilitätsanforderungen hinsichtlich ihrer Art, Dauer und der zu überwindenden Entfernung beträchtlich: Sie reichen von mehrjährigen Entsendungen ins Ausland über das wöchentliche Pendeln bis hin zu täglichen Geschäftsreisen. Daneben gibt es mobile Berufe, deren Tätigkeitsmerkmal in der Beförderung und Überwindung von Entfernungen besteht. So unterschiedlich die Mobilitätsformen sind, so unterschiedlich sind die Folgen für die Gesundheit der Betroffenen: Sie reichen von erhöhten physiologischen Stressparametern beim täglichen Pendeln über psychosoziale Folgen der Entwurzelung und Vereinsamung bei wöchentlichen oder saisonalen Pendelformen bis hin zu neuen psychosozialen Kulturphänomenen bei Mehrfachentsendungen, bei denen Heimat kein Ort mehr ist, sondern ein Gefühl, das sich an den engsten Beziehungen ausrichtet. Im folgenden Artikel werden zunächst die verschiedenen Mobilitätsformen und ihre jeweiligen Folgen berichtet und anschließend die Maßnahmen beschrieben, die Unternehmen ergreifen können, um die negativen Folgen der Mobilität zu minimieren und die Vorteile zu erhalten.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Aust B (1999) Gesundheitsförderung in der Arbeitswelt. Umsetzung stresstheoretischer Erkenntnisse in einer Intervention bei Busfahrern. Lit-Verlag, Münster
Beck U (1986) Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne. Suhrkamp, Frankfurt/M
Blickle W (2005) Darstellung und Analyse besonderer Belastungseffekte bei Berufspendlern. Universität Ulm, Göppingen
Bota A, Sußebach H, Willeke S (2009) Die Vertreibung. Die Zeit 16 http://www.zeit.de/200916/DOS-Globalisierung (Zugriff 1. Juli 2009)
Costa G, Pickup L, Di Martino V (1988) Commuting — a further stress factor for working people: evidence from the European Community. A review. International Archives of Occupational Environmental Health 60:371–376
Ducki A, Maier W (2001) Belastungen und Ressourcen der Mobilität: Erste Ergebnisse der Pendlerbefragung im Auswärtigen Amt. In: Dokumentation der Tagung ‚Mobilität und Familie ‘am 2.4.01 in Berlin:22–33
Ducki A (2003a) Räumliche Bindungsphänomene bei Menschen mit hohen beruflichen Mobilitätserfordernissen — Zur Bedeutung alltäglichen Handelns für die Entstehung von Heimat. In: Kumbruck C, Dick M, Schulze H (Hrsg) Arbeit — Alltag-Psychologie — Über den Bootsrand geschaut. Asanger, Heidelberg, S 183–201
Ducki A (2003b) Heute hier morgen dort: Ergebnisse einer Untersuchung mit WochenpendlerInnen zu Zusammenhängen von Mobilität, Arbeit und Gesundheit. Vortrag auf dem Forschungskolloquium am 1. Juli 2003 in der Pädagogischen Psychologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle/Saale
ECA International (2008) Managing Mobility (2008) http://www.openpr.de/news/234302/Managing-Mobility-2008-ECA-International-veroeffentlicht-Studie-rund-um-internationale-Mitarbeiterentsendungen.html (Zugriff 4. Juli 2009)
European Commission (2005) Europeans and mobility: first results of an EU-wide survey http://www.dgap.gov.pt/media/0601010000/austria/MobilityEurobarometerSurvey.pdf (Zugriff 5. Juli 2009)
Florian E (2007) Alltags-und Integrationsprobleme von mitausgereisten Partnern. Personalführung 2:64–73
Freymeyer K, Ötzelberger M (2000) In der Ferne so nah — Lust und Last der Wochenendbeziehungen. Links, Zürich
Gerstel N, Gross H (1984) Commuter marriage. Guilford Press, New York
Gottholmseder G, Nowotny K, Pruckner GJ et al (2009) Stress Perception and Communting. Health Economics 18:559–576
Gross P (1994) Die Integration der Familie beim Auslandseinsatz von Führungskräften — Möglichkeiten und Grenzen international tätiger Unternehmen. Unveröffentlichte Dissertation. Universität St. Gallen
Gstalter H, Fastenmeier W (1997) Beanspruchung durch verschiedene Verkehrsmittel auf dem Arbeitsweg. In: Benda H, Bratge D (Hrsg) Psychologie der Arbeitssicherheit, 9. Workshop 1997. Asanger, Heidelberg, S 313–317
Höfer R (2002) Konzepte der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei Entsendungen In: Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg) Familie und Mobilität in den Zeiten der Globalisierung. Dokumentation des Kongresses am 25. und 26. Juni 2002 in Berlin, S 69–80
Hormuth SE (1997) Auswirkungen häufigen internationalen Wohnortwechsels auf Kinder und Jugendliche im Auswärtigen Dienst. Auswärtiger Dienst 58(I–II):23–31
Inifes — Internationales Institut für empirische Sozialökonomie (ohne Jahr). Mobile Arbeit im Spannungsfeld der wahrgenommenen Arbeitsqualität. http://innotech.verdi.de/dgbindex_gute_arbeit/data/Mobile%20Beschaeftigte_anonymisiert. pdf (Zugriff 9. Juli 2009)
Kalter F (1994) Pendeln statt Migration? Die Wahl und Stabilität von Wohnort-Arbeitsort-Kombinationen. Zeitschrift für Soziologie 23:460–476
Kompier MAJ, Di Martino V (1995) Review of bus drivers’ occupational stress and stress prevention. Stress Medicine 11:253–262
Koslowsky M (1997) Commuting stress: problems of definition and variable identification. Applied Psychology 46:153–173
Koslowsky M, Kluger AN, Reich M (1995) Commuting stress. Causes, effects, and methods of coping. Plenum Press. New York, London
Kühlmann TM, Stahl GK (2001) Problemfelder des internationalen Personaleinsatzes. In: Schuler H (Hrsg) Lehrbuch der Personalpsychologie. Hofgrefe, Göttingen, S 533–558
Limmer R (2005) Berufsmobilität und Familie in Deutschland. Zeitschrift für Familienforschung: Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf 17(2):96–114
Novaco RW, Stokols D, Milanesi L (1990) Objective and subjective dimensions of travel impedance as determinants of commuting stress. American Journal of Community Psychology 18(2):231–257
Novaco RW, Kliewer W, Broquet A (1991) Home environmental consequences of commute travel impedance, American Journal of Community Psychology 19:881–909
Ott E (1990) Belastungsdimensionen arbeitsbedingten Pendelns. Zeitschrift für Arbeitswissenschaft 44:234–239
Ott E, Gerlinger T (1992) Die Pendlergesellschaft. Bund-Verlag, Köln
Peukert R (1989) Die Commuter-Ehe als alternativer Lebensstil. Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft 15:175–187
Pollock D, Van Reeken R (2001) Third Culture Kids: growing up among worlds. Nicolas Brealey Publishing, Boston London
PWC — PriceWaterhouseCoopers (2001) Managing mobility matters — a European perspective http://users.anet.com/~smcnulty/docs/PwCEurope.pdf
PWC — PriceWaterhouseCoopers (2006) Managing Mobility 2006 http://www.pwc.ch/user_content/editor/files/publ_tls/pwc_managing_mobility_matters_e.pdf
Rampas M (2004) Babyspeck und Bonusmeilen http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,312705,00.html (Zugriff 4. Juli 2009)
Rapp H (2003) Die Auswirkungen des täglichen Berufspendelns auf den psychischen und körperlichen Gesundheitszustand. Universität Ulm, Ulm
Rudolph S (2002) Familie und Mobilität im Auswärtigen Dienst. In: Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg) Familie und Mobilität in den Zeiten der Globalisierung. Dokumentation des Kongresses am 25. und 26. Juni 2002 in Berlin, S 64–68
Schneider NF (2008) Heimatverbunden, aber hoch mobil. Presseinformationen der Universität Mainz. http://www.uni-mainz.de/presse/22455.php (Zugriff 4. Juli 2009)
Schneider NF, Limmer R, Ruckdeschel K (2002) Berufsmobilität und Lebensform. Sind berufliche Mobilitätserfordernisse in Zeiten der Globalisierung noch mit Familie vereinbar? Schriftenreihe des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Band 208. Kohlhammer, Stuttgart
Schnelle J (2008) Third Culture Kids: Rückkehr in die Fremde? Das Leben in der dritten Kultur. Beiträge zur Politikwissenschaft. Scientia Bonnensis, Bonn Manama New York Florianopolis
Sennett R (1998) Der flexible Mensch. Die Kultur des neuen Kapitalismus. Berlin-Verlag, Berlin
Statistisches Bundesamt (2004) Sonderberechnungen aus dem Mikrozensus. Referat VIII C2 — S04060. Nachrichtlich
Thomas A, Schroll-Machl S, Kinast E (2003) Expatriates und ihre Familien. In: Handbuch interkultureller Kommunikation und Kooperation, Bd 1. Grundlagen und Praxisfelder, Göttingen
Wagner M (1989) Räumliche Mobilität im Lebensverlauf. Enke, Stuttgart
Widmer E, Schneider NF (2006) State-of-the-Art of Mobility Research. A Literature Analysis for Eight Countries, Job Mobilities Working Paper No. 2006-01 http://www.jobmob-andfamlives.eu/links.html (Zugriff 4. Juli 2009)
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2010 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Ducki, A. (2010). Arbeitsbedingte Mobilität und Gesundheit — Überall dabei — Nirgendwo daheim. In: Badura, B., Schröder, H., Klose, J., Macco, K. (eds) Fehlzeiten-Report 2009. Fehlzeiten-Report, vol 2009. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-01078-1_7
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-01078-1_7
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-01077-4
Online ISBN: 978-3-642-01078-1
eBook Packages: Medicine (German Language)