Analogpräparate

Auszug

Analogpräparate haben in vielen Ländern einen erheblichen Anteil an den steigenden Arzneimittelausgaben (Morgan et al. 2005, Zara et al. 2005). Daher spielen Analogpräparate seit geraumer Zeit eine maßgebliche Rolle in der Diskussion über Kosteneinsparungen in der Arzneimittelversorgung. Die Ursachen für die weiter steigenden Markterfolge teurer Analogpräparate sind vielfältig. Teilweise sind sie durch die Regelungen des derzeit geltenden Patentrechts bedingt. Eine weitere wichtige Rolle spielt der Einfluss der Arzneimittelhersteller auf das Marktgeschehen und die Informationsmöglichkeiten über Arzneimittel. So ist bekannt, dass die zehn führenden amerikanischen Arzneimittelhersteller im Jahre 2002 31% ihrer Einnahmen für Marketing und Verwaltung aber nur 14% für Forschung und Entwicklung aufwendeten (Angel 2004). Eine aktuelle Untersuchung aus den USA zeigt, dass die pharmazeutische Industrie an fast alle Ärzte Geschenke oder Arzneimittelmuster verteilt, Kosten für Kongresse erstattet (35% der Ärzte) oder Zahlungen für Beratungen, Vorträge oder klinische Studien leistet (28% der Ärzte) (Campbell et al. 2007). In Deutschland hat die kassenärztliche Bundesvereinigung in einer bisher unveröffentlichten Untersuchung herausgefunden, dass die Pharmaindustrie von August 2004 bis Dezember 2006 an über einer Million Patienten Anwendungsbeobachtungen durchgeführt hat, die 930 Mio.