Auszug
Bei der Frage nach den Gründen für die kontinuierlich sinkenden Krankenstände in den Unternehmen zeigt sich, dass bei den Arbeitnehmern die Neigung, krank zur Arbeit zu gehen, nach wie vor eine groβe Rolle spielt. Die Daten aus einer aktuellen Umfrage bei 2000 abhängig Beschäftigten bestätigen erneut, dass die Mehrheit der abhängig Beschäftigten trotz gesundheitlicher Belastungen und manifester Krankheitssymptome versucht, Fehlzeiten bzw. Arbeitsausfälle zu vermeiden und zur Arbeit zu gehen. Im Folgenden werden wichtige Motive und Beweggründe für Präsentismus bei den Beschäftigten identifiziert und ihre Verhaltensweisen im Umgang mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Krankheit am Arbeitsplatz untersucht. Dabei werden insbesondere geschlechtsspezifische Aspekte beleuchtet. Die empirischen Befunde belegen häufig deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen relevanten Beschäftigtengruppen. Bekannte Gender-Effekte im Gesundheitsverhalten lassen sich auch im Umgang mit Krankheit am Arbeitsplatz nachweisen. Ursache und Ausmaβ von Krankheit und Arbeitsunfähigkeit sind nicht nur auf die betrieblichen Arbeitsbedingungen, Anforderungen und Risikofaktoren zurückzuführen, sondern auch eng mit der jeweiligen betrieblichen Gesundheitskultur verknüpft. Der Beitrag dokumentiert deshalb auch beispielhaft die Wahrnehmung betrieblicher Gesundheitsförderungsund Kontrollinstrumente aus der Sicht der Beschäftigten.
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Zok, K. (2008). Krank zur Arbeit: Einstellungen und Verhalten von Frauen und Männern beim Umgang mit Krankheit am Arbeitsplatz. In: Badura, B., Schröder, H., Vetter, C. (eds) Fehlzeiten-Report 2007. Fehlzeiten-Report, vol 2007. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-72544-2_8
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