Auszug
Im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hat das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH in Köln, eine Tochter der AOK Rheinland/Hamburg, einen Leitfaden für den gesunden Wiedereinstieg in den Altenpflegeberuf entwickelt. Anlass war die Feststellung, dass Wiedereinsteigerinnen nach ihrer Babypause häufig wegen psychischer Störungen arbeitsunfähig wurden und vergleichsweise viele dieser Frauen mit Burnout-Syndromen sogar ganz aus dem Pflegeberuf ausstiegen.
Während der Babypause (oder anderer Ursachen der längeren Berufsunterbrechung) hatte sich die Arbeitssituation in der Altenpflege erheblich verändert. Mehr ältere, multimorbide und demente Bewohner und Bewohnerinnen erforderten einerseits einen höheren Pflegeaufwand, während andererseits wegen einer zeitaufwändigen Pflegeplanung und-dokumentation zu wenig Zeit für eine gute Pflege blieb. Da Pflegedürftige nach ihrer Aufnahme ins Heim inzwischen nur noch durchschnittlich vier bis fünf Monate leben, empfinden viele Pflegerinnen diese Planungs- und Dokumentationsarbeit, noch dazu mit komplexen PC-technischen Anforderungen, als reine Bürokratie, die sie von ihrer eigentlichen Berufserfüllung abhält. Mangels Bewältigungsmöglichkeiten bzw. -Strategien kommt es zu vermehrten Fehlzeiten und Kündigungen.
Durch Befragung von Betroffenen aller Hierarchieebenen im Pflegeheim und Erkenntnissen des betrieblichen Gesundheitsmanagements in Gesund-heits- und Pflegeeinrichtungen wurde ein Leitfaden entwickelt, der den Wiedereinstieg in den Beruf erleichtern und Krankheiten vermeiden soll. Die wichtigsten Prinzipien sind die Nutzung der Ausstiegszeit, eine gute und realistische Vorbereitung auf den Wiedereinstieg und ein intensives Kümmern der Führungskräfte und der Teams um die Wiedereinsteigerinnen in den ersten Phasen des Wiedereinstiegs, um den Praxisschock zu vermeiden bzw. zu reduzieren.
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Literatur
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Kowalski, H., Pauli, G. (2008). Leitfaden gesunder Wiedereinstieg in den Altenpflegeberuf. In: Badura, B., Schröder, H., Vetter, C. (eds) Fehlzeiten-Report 2007. Fehlzeiten-Report, vol 2007. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-72544-2_15
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