Auszug
Ein geschlechtergerechtes Gesundheitsmanagement wird in seiner betrieblichen Ausgestaltung und seinen Ergebnissen Frauen und Männern gleichermaβen gerecht und berücksichtigt die Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen und Männern. Die Evaluation von 23 Projekten in der niedersächsischen Landesverwaltung zeigt, dass dafür die Etablierung partizipativer Prozesse ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist In diesem Beitrag wird skizziert, welche gesundheitsrelevanten Faktoren mit Geschlechterarrangements im Betrieb verzahnt sind und wie diese sich im Rahmen von Gesundheitsmanagement bearbeiten lassen. Wesentlicher Gesundheitsfaktor für Frauen ist die Kompatibilität ihrer Lebensentwürfe und ihrer persönlichen Ziele mit der tatsächlichen Lebenssituation. Die gesellschaftlich zugelassene Rollenvielfalt für Frauen lässt sich nur als Ressource leben und nutzen, wenn die Erwerbsarbeitsbedingungen selbst gesundheitsförderlich gestaltet sind. Von einem Abbau traditioneller Geschlechterarrangements und einem Wandel androzentrischer Organisationskulturen könnten auch Männer gesundheitlich profitieren.
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Pieck, N. (2008). Geschlechtergerechtes Gesundheitsmanagement im öffentlichen Dienst. In: Badura, B., Schröder, H., Vetter, C. (eds) Fehlzeiten-Report 2007. Fehlzeiten-Report, vol 2007. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-72544-2_13
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