Zusammenfassung
Soziale Arbeit geschieht in der Moderne nicht lautlos. Sie wird seit ihrer Entste-hung als Beruf Anfang des 20. Jahrhunderts von programmatischen Diskussionen begleitet, deren Spektrum von der Frage nach der Notwendigkeit Sozialer Arbeit an sich über die Erörterung der Professionalisierbarkeit des Berufes bis hin zur kontroversen Diskussion fachspezifischer Methoden reicht. Eine derartige Entwicklung der Wissenssysteme über Soziale Arbeit zeigt zum einen, dass in der Gegenwartsgesellschaft mit professioneller Hilfe offenbar ein gesellschaftliches Problem bearbeitet wird, das an Bedeutung zunimmt. Zum anderen entsteht mit dieser Zunahme der Wissensproduktion eine soziologische Analyse Sozialer Arbeit, die nach den Formen und Funktionen professioneller sozialer Hilfe in der modernen Gesellschaft fragt. Diese soziologische Wissensproduktion über helfendes Handeln entwickelt sich zu einem festen Bestandteil des Sozialarbeitsdis-kurses (vgl. hierzu übersichtlich Gildemeister 1993). Die Soziologie der Sozialarbeit rekurriert in den 1990er Jahren verstärkt auf die soziologische Systemtheorie Luhmannscher Provenienz (kritisch hierzu Hillebrandt 2004), um die genuin soziologische und gesellschaftstheoretische Problemstellung zu erörtern, wie professionelle soziale Hilfe (Soziale Arbeit) in der modernen Gesellschaft möglich wird und welche Funktion sie für die moderne Gesellschaft bedient (vgl. Baecker 1994; Bommes/Scherr 1996, 2000; Merten 1997; Weber/Hillebrandt 1999 und die Beiträge in Merten 2000). Diese inzwischen etwas leiser gewordene Diskussion kreist unter anderem um die Frage, ob Soziale Arbeit bzw. soziale Hilfe als operativ geschlossenes Funktionssystem der modernen Gesellschaft angesehen werden kann.
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Hillebrandt, F. (2012). Hilfe als Funktionssystem für Soziale Arbeit. In: Thole, W. (eds) Grundriss Soziale Arbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94311-4_10
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