Zusammenfassung
Zweifellos hat die Art und Weise, wie hierzulande Sport organisiert, kommuniziert und getrieben wird, in den letzten Jahrzehnten einen erheblichen Wandel erfahren. So trifft man heutzutage auf einen kaum noch überschaubaren Sportmarkt, auf dem sich neben dem traditionellen Sportvereinsmitglied der eingefleischt-solipsistische Jogger ebenso tummelt wie der unverbindliche Mitläufer jugendlicher Bewegungsszenen oder aber der qualitäts- und servicebewusste Kunde kommerzieller Sportschulen und Fitnesscenter. Auch trägt der Spitzensport zunehmend marktähnliche Züge, weshalb man hier – im Kraftfeld von Sport, Publikum, Medien und Wirtschaft – mittlerweile börsennotierten Fußballclubs, Spielbetriebs-GmbHs und Sportevent-Agenturen ebenso begegnet wie einer immer größer werdenden Schar von Profisportlern, die mit der vorgeblich „wichtigsten Nebensache der Welt“ ihren Lebensunterhalt zu bestreiten suchen. Doch bei aller Veränderung, bei aller Individualisierung, Kommerzialisierung, Professionalisierung und Globalisierung, die der hiesige Sport in den letzten Jahrzehnten erlebt hat, bleibt eines doch unübersehbar: Die bedeutsamste Organisationsform des Sports in Deutschland heißt weiterhin „Sportverein“.
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Borggrefe, C., Cachay, K., Thiel, A. (2012). Der Sportverein als Organisation. In: Apelt, M., Tacke, V. (eds) Handbuch Organisationstypen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93312-2_15
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