Zusammenfassung
Im gewichtigen Œuvre von Rudolf Tippelt findet sich als wiederkehrendes Motiv die Frage danach, welche Bildungserfahrungen prägend – und begünstigend – dafür sind, dass ein Mensch die Chancen auf Lebenslanges Lernen wahrnimmt. Diese Frage wird nicht einfach so gestellt, sondern in der Absicht, Wege zu entdecken, auf denen bildungschancenwirksame soziale Disparitäten verringert werden können. Das Leitmotiv der Verringerung von Bildungsbenachteiligung prägt auch Tippelts Arbeiten im internationalen Kontext: die Studien und praktischen Entwürfe zur Bildung in Entwicklungsländern und zur internationalen Bildungsarbeit (Tippelt 2009). Diese Forschung erbringt transferrelevante Grundlagen für praktisches Handeln im Bildungssystem – auch im europäischen Kontext. Zu den für meine eigene Arbeit wichtigsten Impulsen gehört die Erkenntnis, dass eine praxiserprobte, empirisch überprüfte Strategie der Eröffnung von Bildungschancen für benachteiligte Gruppen darin liegt, regionale (Bildungs-)Netzwerke zu gestalten – und zwar so, dass deren Ressourcen auch für jene Menschen erreichbar sind, die üblichen Bildungsangeboten eher ferne stehen. Einer der gewichtigen Beiträge Rudolf Tippelts zu solchen Entwicklungen besteht in der wissenschaftlichen Begleitung des Programms „Lernende Regionen – Förderung von Netzwerken“.
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Gogolin, I. (2011). Generationsbeziehungen aus der Perspektive interkultureller Bildungsforschung: Migranteneltern als Bildungspartner. In: Eckert, T., von Hippel, A., Pietraß, M., Schmidt-Hertha, B. (eds) Bildung der Generationen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92837-1_15
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