Zusammenfassung
Krankenhäuser unterliegen seit einigen Jahren einem starken Wandel, der sich anhand von zwei Basisphänomenen erklären lässt. Zum einen beinhaltet er die knapper werdenden ökonomischen Ressourcen, zum anderen die gesteigerte Nachfrage nach komplexen medizinischen Leistungen. Dies wirft Fragen nach der nachhaltig gesicherten Finanzierbarkeit - neben der klassischen, so genannten dualistischen, Betriebsmittelfinanzierung durch die Länder - auf und zugleich die Organisation der Personalressourcen im medizinischen Kernbereich, d.h. Personalbeschaffung und -entwicklung. Eine interdisziplinäre Verzahnung und zugleich ein Wissenstransfer zwischen Medizin und Ökonomie sind notwendig, um kein Dilemma - insbesondere für Ärzte - zwischen Kosten und Leistungen entstehen zu lassen. Daran wiederum sind Fragen der Bewertung und Wertigkeit von bestimmten Leistungen für definierte, bestimmte Patientenkollektive geknüpft. Arztethos und Effizienzkriterien scheinen in dieser Hinsicht zunächst als ein Widerspruch.
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Schäfer, J. (2011). Ressourcenallokation im Krankenhaus - Akteure zwischen Medizin und Ökonomie. In: Hensen, P., Kölzer, C. (eds) Die gesunde Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92818-0_4
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