Zusammenfassung
Will man den Tourismus entwicklungsgeschichtlich charakterisieren, so lassen sich viele Belege anführen, wonach man ihm eine stetig anwachsende Kraft der „Vernichtung“ des realen Raumes, des Raumes zum und im Reiseziel, bescheinigen kann. Dieser schleichende Vernichtungsprozess ist schon so sehr fortgeschritten, dass den Räumen in ihren Verfasstheiten, ihren soziokulturellen und naturalen Welten, keine touristische Relevanz und Attraktivität mehr zugebilligt wird. Dementsprechend finden sich wohl keine Orte, keine Regionen und keine Länder mehr, die sich in ihrer touristischen Ausrichtung nicht auf ein marketinggestütztes Konzept berufen, auf dessen Basis ein Tourismusraum entworfen und schließlich gestaltet worden ist. Marketing bedeutet, sich an der Konkurrenz und vornehmlich an potenziellen und gegenwärtigen Besuchern/Touristen zu orientieren. Diese Orientierung produziert Raumbilder und Raumangebote, die sich nur noch durch eine Eigenschaft auszeichnen: „Touristisch erwünscht !“ – sowohl seitens der Reisenden/ Touristen als auch seitens der (Raum-)Anbieter. Was den Raum an sich ausmacht, hat an Bedeutung verloren und ist entfernt worden, während sich die erwünschten Eigenschaften, also die Raumbilder, in den Räumen des Tourismus manifestieren bzw. materialisieren.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Wöhler, K. (2011). Entfernung, Entfernen und Verorten. In: Touristifizierung von Räumen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92761-9_14
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92761-9_14
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17539-3
Online ISBN: 978-3-531-92761-9
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