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Zusammenfassung

Die interdisziplinär angelegten Gesundheitswissenschaften stehen historisch gesehen bei der Untersuchung der Wechselbeziehungen von Gesundheit und Arbeitslosigkeit in einer langen sozialmedizinischen Tradition. Führende deutsche Sozialmediziner wie Johann Peter Frank, Christoph Wilhelm Hufeland oder Rudolf Virchow stellten bereits im 18. und 19. Jahrhundert Krankheiten in einen Zusammenhang mit sozialen Verhältnissen. Johann Peter Frank wies in seiner viel beachteten Rede „vom Volkselend als der Mutter von Krankheiten“ 1790 in Pavia auf die Ursachen von Armutskrankheiten und die engen Grenzen der ärztlichen Tätigkeit hin. Für Christoph Wilhelm Hufeland stellte die Armenfürsorge und „Armen-Pharmakopöe“ (1810) ein besonderes Anliegen dar. Öffentliche Aufmerksamkeit erregten Berichte von Rudolf Virchow, in denen er die Hungersnot, den Gesundheitszustand und die Mortalität der Bevölkerung im Spessart beschrieb. Er führte die Lebensbedingungen und Leiden der Bevölkerung in den Gebieten mit hoher Arbeitslosigkeit auf „Mangel an Geld“ respektive „Mangel an zweckmässig geleiteter Thätigkeit, an productiver Beschäftigung, an Fleiss und Industrie“ zurück (1852, S. 19). Weitere medizinische Inspektionsreisen führten Virchow nach Oberschlesien. Die Hungertyphusepidemien bezeichnete er als „großes soziales Problem“ (1849, S. 223-224), das aufgrund des Ausmaßes nicht mit Arznei- und Palliativmitteln, sondern nur durch „Bildung mit ihren Töchtern Freiheit und Wohlstand“ und in Konsequenz durch Entwicklung zu lösen ist.

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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

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Hollederer, A. (2011). Stand der Forschung zu Arbeitslosigkeit und Gesundheit. In: Erwerbslosigkeit, Gesundheit und Präventionspotenziale. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92636-0_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92636-0_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-17765-6

  • Online ISBN: 978-3-531-92636-0

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