Sozialarbeit – Ausbildung an den Fachhochschulen in Österreich und Auswirkungen auf Identität und Berufsbild. Eine kritische Analyse zur Gegenwart und Forderungen zur Zukunft

Zusammenfassung

Bereits vor 57 Jahren lieferte uns die österreichische Pionierin der Sozialarbeit Ilse Arlt mit ihrem Wirken und Publizieren eine treffliche Vorlage – quasi einen Steilpass in den Strafraum – für die weitere Entwicklung bzw. Professionalisierung der Sozialarbeit in Österreich. Es gibt also nicht nur eine Geschichte der beruflichen Sozialarbeit in Österreich, sondern auch eine Geschichte der wissenschaftlichen Disziplin Sozialarbeit und damit der Theorien Sozialer Arbeit (vgl. Engelke 1995, 49). Wie wurde nun mit dem Erbe Ilse Arlt und ihrem Vermächtnis von den Erben vor allem im Bereich der Ausbildung der Sozialarbeit verfahren? Gelang es ihnen, den vorgelegten Steilpass in ein Tor zu verwandeln, um die Sozialarbeit auch in die oberste Professions-Liga zu führen? Wie stellt sich die Situation mehr als ein halbes Jahrhundert später dar? Sind die Bezugsdisziplinen in der Ausbildung und Wissenschaft zu diesen wertvollen HelferInnen geworden, oder verdingt sich die Profession Sozialarbeit als „akzeptierte“ ZuarbeiterIn oder als „Lehrende zweiter Klasse“ (Pantucek 2006, 4) im Rahmen der SozialarbeiterInnen-Ausbildung bzw. des Sozialarbeiterstudiums? Die Bearbeitung dieser Fragen steht im Zentrum dieses Beitrages.