Zusammenfassung
Die tief greifenden sozioökonomischen Veränderungen der letzten Jahrzehnte werden aus unterschiedlichen Perspektiven als Prozess der Individualisierung bezeichnet. Dieser zeichnet sich durch eine Loslösung der Individuen aus traditionalen Bindungen und sozialen Institutionen aus, was mit einer Pluralisierung von Lebensformen in den verschiedensten Lebensbereichen verbunden ist. Aus Sicht des Individuums verliert der Lebensverlauf in der Folge an Erwartbarkeit: Wenn klare Gruppenzugehörigkeiten (wie sie etwa Klassen- und Schichttheorien beschreiben) nicht länger vorgegeben, sondern grundsätzlich entscheidungsoffen sind, wenn objektive Lebenslagen sich von subjektiven Lebensstilen zu entkoppeln scheinen, dann findet sich das Individuum in neuartigen Entscheidungszwängen wieder.
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