Zusammenfassung
Die wissenschaftsgeschichtlichen Wurzeln der biographischen Forschung sind vielfältig: Von Goethes ‚Dichtung und Wahrheit’ her kommt das Interesse am Werden der Persönlichkeit im Entwicklungsroman und dann auch als Thema der Psychologie. Aus der Völkerkunde stammt das Interesse an der Beschreibung herausragender Persönlichkeiten bei den „primitiven“ Völkern. Aus Psychologie und Psychiatrie stammt die intensive Beschäftigung mit dem Lebensgang eines einzelnen Menschen, und zwar nicht, weil er sich um Volk und Staat verdient gemacht hat und also eine Biographie verdient, sondern weil die Störungen eines „normalen“ Menschen Arbeitsbereich der Wissenschaft geworden sind. In den Sozialwissenschaften entsteht ein Interesse für die Lebensbedingungen der unteren Sozialschichten und führt zu monographischen Zugängen. Die kulturelle Ermutigung, die von SPD und Gewerkschaften auf die Arbeiterschaft ausging, hat dazu beigetragen, dass viele Arbeiter eine Autobiographic verfassten und damit das Recht auf ein eigenes Leben beanspruchten.
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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Fuchs-Heinritz, W. (2009). Geschichte, Forschungsziele, Kontroversen. In: Biographische Forschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91979-9_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91979-9_3
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Print ISBN: 978-3-531-16702-2
Online ISBN: 978-3-531-91979-9
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