Zusammenfassung
Das Internet ist in der Informationsgesellschaft die Wissensressource schlechthin. Die Verbreitung und Nutzung internetfähiger Computer in einer Gesellschaft oder Gesellschaftsgruppe gelten heute als wichtige Indikatoren für Wettbewerbsfähigkeit, Leistungsfähigkeit, Fortschrittlichkeit und zivilisatorischen Entwicklungsstand (z.B. Gunaratne 2001). Weltregionen, Länder oder Bevölkerungsgruppen mit unterdurchschnittlicher Internetverbreitung werden entsprechend als ‚Sorgenkinder‘ betrachtet, deren Entwicklungschancen sich neben verbesserten materiellen und Bildungsmöglichkeiten in erster Linie durch eine forcierte Internetdiffusion erhöhen lassen (z.B. Groebel/Gehrke 2003). Während die internationale digitale Kluft, also Unterschiede zwischen Weltregionen, auf höchst unterschiedliche ökonomische Voraussetzungen und Bildungssysteme zurückzuführen ist, existieren auch auf nationaler Ebene digitale Klüfte, deren Ursachen allerdings weniger offensichtlich sind. Seit den Anfangsjahren des Internets sind es die drei klassischen soziodemografischen Variablen Alter, Geschlecht und Bildung, entlang derer sich Nutzungsklüfte auftun, wenn mittlerweile auch in allen drei Bereichen mit abnehmender Tendenz.
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Schweiger, W., Ruppert, A.K. (2009). Internetnutzung im höheren Lebensalter – Lebensglück, Alterserleben und die unerkannte Problemgruppe ‚Männer‘. In: Schorb, B., Hartung, A., Reißmann, W. (eds) Medien und höheres Lebensalter. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91900-3_13
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