Zusammenfassung
In ihrem Essay „Hauptsache Jung?“ beschreibt Ildiko von Kürthy die Ambivalenzen eines langen Lebens. „Wir werden nämlich alle viel länger leben, als die Evolution es ursprünglich mal vorgesehen hat. Rein praktisch gesehen verlieren die Menschen ihren Nutzwert, sobald sie nicht mehr fortpflanzungsfähig oder in der Lage sind, ihren Nachwuchs anständig großzuziehen. Mit Unterstützung der modernen Medizin, gesunder Ernährung, besserer Hygienebedingungen und elektrischer Treppenlifte erhöht sich jedoch die Lebenserwartung des Menschen jährlich um drei Monate.“ (von Kürthy 2006: 132) Lässt man die deutlichen Worte zum „Nutzwert“ des Menschen einmal außer Acht, dann bleibt zunächst die Frage, warum die gewachsene Chance auf ein langes Leben nicht nur Glücksgefühle, sondern auch Zweifel auslöst. Offensichtlich nimmt die Angst, etwas zu versäumen, mit der potenziell zur Verfügung stehenden Lebenszeit nicht ab, sondern zu. Hinzu kommt ein weiteres Problem: die Diskrepanz zwischen vorhandener Zeit und fehlendem Antrieb zur sinnvollen Gestaltung. Langeweile entsteht meistens dann, wenn frei verfügbare Zeit nicht zu vergehen scheint.
Teile dieses Beitrags (Kapitel 2.1.und 2.2) greifen auf die Diplomarbeit „Das Altersbild in der Werbung“ von Christine Lenard (Trier 2005) zurück. Ich danke Frau Lenard für ihre Unterstützung und Mitarbeit.
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Jäckel, M. (2009). Ältere Menschen in der Werbung. In: Schorb, B., Hartung, A., Reißmann, W. (eds) Medien und höheres Lebensalter. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91900-3_10
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